Sitzungen haben keinen guten Ruf und stehen oft unter dem Verdacht, verlorene Zeit zu sein. Nimmt man jedoch ernst, dass das «Jetzt» immer und unabdingbar der einzige Moment ist, um Gott wirklich zu begegnen (P. Henrici), kann man davon auch die Zeiten nicht ausnehmen, die wir an Sitzungen verbringen. Daraus resultiert eine kleine «Theologie der Sitzung».
Letzte Woche war in der NZZ zu lesen, dass die katholische Kirche unter einem Exodus leidet, dass Tausende die Kirchen verlassen, und dass die Schweiz ihren christlichen Charakter verliert. Zudem verglich der diplomatische Vertreter des Vatikans in der Schweiz, Nuntius Thomas E. Gullickson, die katholische Kirche in unserem Land mit einer «dysfunktionalen Familie», in der sich kaum jemand um Verständigung bemühe und deren Mitglieder den rechten Glauben geringschätzen. Wie ist mit solchen Nachrichten umzugehen?
Die bevorstehenden Abstimmungen haben einmal mehr zu Diskussionen über das politische Engagement der Kirchen geführt. In meinem Blogbeitrag plädiere ich für eine Form des politischen Engagements, das die Freiheit nicht einschränkt, sondern eröffnet, sich an der Unteilbarkeit von Reich-Gottes-Botschaft und Gerechtigkeit-Forderung orientiert und im Bewusstsein der eigenen Irrtumsfähigkeit Lern- und Gesprächsbereitschaft signalisiert.
Im Zusammenhang mit dem wachsenden Einfluss populistischer Parteien stellt sich die Frage, wie deren Treiben Einhalt geboten werden kann. Eine Möglichkeit ist, selbst (partei)politisch aktiv zu werden. Nicht nur in der Kirche gilt es, aufzutreten und sich nicht resigniert zurückzuziehen.
Die Unternehmenssteuerreform III beschäftigt auch die Kirchen - sie hat Einfluss auf die Staatsfinanzen und damit auf die Leistungen des Staates, und sie hat auch Auswirkungen auf die Erträge aus Kirchensteuern von Unternehmen. Nach welchen Kriterien ist zu entscheiden? Kann dabei die Bibel helfen, obwohl Unternehmenssteuern darin nicht vorkommen?
Vor 10 Jahren eroberte das I-Phone den Markt und veränderte unsere Informations- und Kommunikationsgewohnheiten. Hat es damit auch das religiöse Leben beeinflusst?
Als Jesus geboren wurde, war kein Feiertag, sondern Werktag. Wann es geschah, wissen wir nicht. Sein Geburtstag könnte genau so gut heute sein wie morgen, in drei Wochen oder am 25. Dezember ... Seit der Nacht von Jesu Geburt ist jede Nacht eine heilige Nacht. Und jeder Tag ist es wert, unter das Vorzeichen der Menschwerdung Gottes gestellt zu werden
In seinem berühmten Song «Anthem» besang Leonard Cohen den Riss, den es braucht, damit das Licht ins Dunkel einbrechen kann. Man kann das als weihnachtliches Bild lesen.
"Seid wachsam" ist eine adventliche Forderung - in Erwartung des neuen Tages. Besser, als den Kontrast zwischen der Sehnsucht nach Licht, Gerechtigkeit und Frieden einerseits und dem Dunkel der Realität anderseits mit Kitsch und Dekoration zuzudecken sind wache Menschen, die sich nicht in Träume oder Albträume flüchten, sondern einen wachen Blick haben für die Realitäten.
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