Das Gedenkjahr zu Niklaus von Flüe ist abgeschlossen – und geht doch weiter. Es stellt sich die Frage, welche Impulse das Jubiläum für die Zukunft setzt. "Niklaus für Atheisten" ist ein Leitgedanke, der die Wirkung ins 21. Jahrhundert verlängern kann.
Harry Dean Stanton ist weltberühmt für seine Rolle in "Paris Texas" von Wim Wenders. Mit 90 Jahren ist er nochmals vor die Kamera gestanden und gibt den verschrobenen, aber lebenstauglichen Cowboy im Südwesten der USA. Mit "Lucky" hat ihm der junge Regisseur John Carroll Lynch ein Denkmal gesetzt. Der Film regt an zum Nachdenken über Leben und Tod.
Der Auftritt der Dichterin Hissa Hilal im Tessin ist ein Politikum. Gilt doch in diesem Kanton bereits das berüchtigte "Burkaverbot". An der Weltpremiere des Films "The Poetess" in der "Semaine de la critique" am 8. August 2017 gab es politische Kontroversen, die jedoch weit am Anliegen des Films und dem Engagment der Poetin vorbeizielten. Es geht um viel mehr.
Vater und Sohn der Familie Shadi sind unterwegs in Nazareth, um Hochzeitseinladungen zu verteilen. Im Film "Wajib" von Annemarie Jacir wird eine Autofahrt zum politischen Kino.
Am 70. Filmfestival Locarno hat das Programm der Piazza Grande vielversprechend begonnen. Auffallend ist der starke Fokus auf Familienkonstellationen. Die französische Regisseurin Noémie Lvovsky erzählt von einer ungewöhnlichen Mutter-Tochter-Geschichte.
Gleich zwei Einblicke in das Alltagsleben im Kongo: Die Berlinale ist eine aussergewöhnliche Gelegenheit, um die Lage in diesem zentralafrikanischen Land zu verstehen. Jenseits von Kriegsnachrichten wendet sich der Spielfilm "Félicité" dem Leben einer Sängerin in Kinshasa zu. Und der Dokumentarfilm "Maman colonel" zeigt die Pionierarbeit einer Polizei-Offizierin.
Ein Blick in die algerische Gesellschaft aus der Perspektive einer jungen Journalistin: das bietet der Film "Tahqiq fel djenna" (Investigating Paradise) in einer präzisen und ästhetischen Art und Weise. Die Rede vom Paradies, wie sie in fundamentalistischen Predigten aufscheint, wird hier als "islamistische Pornographie" entlarvt.
Wussten Sie, dass Django Reinhardt ein Requiem komponiert hat, in Erinnerung an die zahlreichen Opfer der Sinti und Roma im 2. Weltkrieg? Und dass der geniale Musiker des "Gypsy Swing" in die Schweiz floh, um der Gestapo zu entkommen? Das erste ist ein realer Fakt, das zweite eine fiktionale Tatsache. Dafür musste ich weit in den Norden reisen, bis an die gelungene Eröffnung des Filmfestivals von Berlin.
Es gibt wenige politische Themenfelder, in denen die katholische Kirche klar Partei ergreift. Neben der Flüchtlingspolitik ist dies vor allem die ökologische Nachhaltigkeit. Papst Franziskus hat sich in der vielbeachteten Enzyklika "Laudato si" deutlich positioniert. Es geht ihm bei der ökologischen Frage nicht nur um die Umwelt. Es geht wesentlich auch um Fragen der Gerechtigkeit. Aus diesem Blickwinkel lässt sich sagen: Papst Franziskus würde zur Frage des Atomausstiegs, die am 27. November 2016 dem Schweizer Volk zur Abstimmung vorgelegt wird, ein überzeugtes "Ja" einlegen.
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