le pittoresque
Es gibt Phänomene, die kann man lange hin und her beschreiben und mit Worten behängen, sie bleiben unbegreiflich. Wie könnte eine allgemeine Beschreibung einer weltkonstitutiven Erscheinung, wie derjenigen der Farbe, ergründet werden? Nur tastend-annähernd. Deshalb verabschiede ich mich vom Nachdenken und beginne poetisch zu stammeln:
habhaft werd ich ihrer nicht, der unbegrenzten tiefe der farbe
staunen darf ich
ungetrübter schimmer aus dem sehnsüchtig erhofften Anderswo
manchmal blendest du
aber du lässt sehen. du bist die essenz des sehens
ach, könnt ich doch regenbogentropfentrank trinken!
was wäre eine welt ohne farbe?
sie wäre nicht.
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Hans Zünd (Pfarrer) sagt:
Schade hat es nicht für einen Prosabeitrag gereicht. Und überhaupt werden ihre Beiträge nicht immer je mehr dünner, sondern auch qualitativ fragwürdiger. Sind Sie nun auch unter die Poeten gegangen?
Nachtrag: Farbenblindheit ist eine anerkannte Krankheit. Millionen Menschen leider darunter. Fragte man sie: “Was ist die Welt ohne Farbe?” Die Antwort wäre gewiss: “Sie ist nicht nicht!”
Gian Rudin sagt:
Ja, man kann diese Zeilen als Affront gegen Farbenblinde lesen. Ich darf Ihnen versichern, dass dies nicht der Intention des Autors entspricht. Gerade deshalb wurde hier der lyrische Stil gewählt. Er eignet sich besser zum Ausdruck des Subjektiven als prosaische Sprache. Denn darum ging es mir, eine Impression ins Wort zu fassen, die flüchtig und augenblickhaft ist. Ein individuelles Stimmungsbild. Kein objektiver Bericht über die Art und Weise mit welchen Augen man die Welt zu betrachten hat. Und, wenn man Sprache benutzt, kann es zu Missverständnissen kommen. Zum Glück ist der Mensch manchmal lernfähig.