Pater Martin Werlen

Steht auf!

Die gefährlichsten Gegner der Kirche sind nach meiner Einschätzung nicht die Atheisten. Diese haben meinen Glauben immer wieder ungewollt vertiefend herausgefordert. Die Kirche zerstören vielmehr Getaufte, die überzeugt mit ganzem Einsatz dafür sorgen, dass in der Kirche alles beim Alten bleibt, dass prophetische Stimmen verstummen und es wieder ruhig ist. Mit einer solchen Haltung lässt man sich nicht mehr vom Evangelium provozieren und zugleich verabschiedet man sich von den Menschen. Das ist zum Davonlaufen. «Tretet doch aus!», wie es aus diesen Kreisen immer wieder tönt.

Da tut ein überraschender Blick mit Johannes Eckert ins Evangelium nach Markus gut. Wer nimmt in diesem Evangelium die Schlüsselrolle ein? Frauen! Von wem lässt sich Jesus korrigieren? Von einer Frau. Wer sind die wirklich Glaubenden? Die Frauen. Ob das die meisten Verantwortungsträger in der Kirche schon entdeckt haben? Das ist leider eine rhetorische Frage.

Das kleine Buch des Benediktinerabtes von St. Bonifaz/München lässt das Markusevangelium neu entdecken. Da schmelzen viele Argumente derer, die fordern, dass alles beim Alten bleibt, schlicht und einfach dahin. Ohne Polemik, sondern mit überraschender Einsicht. Ein offener Blick ins Evangelium, in die Geschichte und in die Gegenwart. Die Aufforderung ist klar: «Steht auf!»

 

Johannes Eckert, Steht auf! Frauen im Markusevangelium als Provokation für heute. Herder Verlag. Freiburg i.Br. 2018.

Buch-Cover
23. November 2018 | 13:49
von Pater Martin Werlen
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!

3 Gedanken zu „Steht auf!

  • Michael Bamberger sagt:

    Fragt der Urwaldmensch den Missionar: “Wenn ich gar nichts weiss von deinem Gott und von deinem Jesus, von denen du mir dauernd erzählst, komme ich dann in die Hölle?

    Der Missionar: “Wenn du gar nichts davon nichts weisst, kommst du mit Sicherheit nicht in die Hölle.”

    Der Urwaldmensch: “Wieso erzählst du mir denn dauernd davon?”

  • Beatrice Hinnen sagt:

    Mögliche Antwort:
    Die Botschaft Jesu ist wie ein Wegweiser in Deinem Leben. Du sollst zuerst wissen, Jesus liebt dich, er liebt alle Menschen. Er will, dass es Dir und allen Menschen gut geht. Er sagt uns, was wir dafür tun können: Was Du Deinen Schwestern und Brüdern Gutes tust, das hast Du mir getan.
    Beatrice Hinnen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst diese HTML-Tags und -Attribute verwenden:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.