Covid – eine Zwischenbilanz im Ärger

Lang ist es her, seit ich mich hier im letzten Sommer zum uns alle bewegenden Thema geäussert habe. Inzwischen ist viel Wasser unseren Talfluss Brenno hinuntergeflossen, wurden Bischöfe nicht gewählt und dann doch ernannt, fanden Sportanlässe lust- und freudlos ohne Publikum statt, wurden sämtliche Heimbewohner, die es wünschten, geimpft, sank das Risiko, ernsthaft an Covid zu erkranken, deutlich, wurde es Winter und fast wieder Frühling, wurde nur noch Zoom-Konferenz gesessen, und noch immer erlässt unsere Regierung Zwangsmassnahmen, die kaum mehr zu rechtfertigen sind. Sie erfrecht sich, unterstützt von ihren Lieblings-Wissenschaftlern, uns weis zu machen, dass sie den Durchblick hat und darum weiss, was uns zum Wohle dient. Ich – nicht Covid-Leugner (die Krankheit existiert und hat für Risikopatienten ein etwa doppelt so hohes Sterberisiko wie eine normale Grippe) und guter Staatsbürger (werde dem Covid-Gesetz in der Referendumsabstimmung wohl zustimmen müssen) – erlaube mir, hier öffentlich folgende Fragen zu stellen:

1. (ad Masken): Könnt ihr, liebe Verantwortungsträger/innen, mir erklären, warum Ihr zunächst keine Maskenpflicht wolltet (es hatte nämlich viel zu wenige), dann plötzlich eine erliesst (es hatte nämlich viel zu viele), anders als unsere Nachbarländer die üppige Medizinalmaske nicht für nötig hieltet (es hat nämlich viel zu viele von den bisherigen) und uns wohl auch noch, wenn alle Impfwilligen geimpft sind, diese menschenrechtsverletzende Dinger aufzwingen werdet (bis ihr die letzte aus Euren Beständen auch noch verkauft habt)? Könnt Ihr nicht, shame on you!

2. (ad Impfen): Könnt Ihr, liebe Verantwortungsträger/innen, mir erklären, warum Ihr vollmundig verkündet habt, es werde nun in grossem Stile geimpft (dann aber die nötigen Zulassungen nicht im Schnellverfahren ermöglicht und auf tiefe Weltmarktpreise schielend den Israelis und Engländern den Vorzug gelassen habt), und warum Ihr bis dato in einem der reichsten und technologisch fortschrittlichsten Länder der Welt nicht fähig seid, Eure etwa 8 Millionen Bürger/innen zu impfen (noch immer sinnierend, ob es denn doch 16 Millionen Dosen brauche, obwohl die Untersuchungen zeigen, dass schon mit der ersten Dosis ein hoher Schutz gegeben ist)? Könnt Ihr nicht, shame on you!

3. (ad Restaurants): Könnt Ihr, liebe Verantwortungsträger/innen, mir, Eurem treuen Staatsbürger, jetzt endlich mal erklären, was denn so gefährlich und ansteckend daran sein soll, in einem Lokal mit Eurer geliebten Maske bis zum Tisch zu gehen, dort mit der gleichen Person, mit der man sonst tafelt, ein Nachtessen (endlich mal nicht kochen) zu geniessen, mit der Maske brav aufs Klo und zurück zu gehen, sich von maskierten Jünglingen bzw. Damen servieren zu lassen, und geordnet den Raum zu verlassen (während in Bergbahnen, Postautos und Bussen auf engstem Raum über und durch Eure geliebten Masken aerolisiert wird)? Könnt Ihr nicht (und den Gastro-Unternehmern den vollen Schaden begleichen, gleich auch nicht), shame on you!

4. (fast beliebig fortzusetzen…)

Es spielt übrigens null Rolle, ob die Damen oder Herren links oder rechts oder in der Mitte stehen. Beim Bewältigen dieser Krise haben alle versagt (nur erez Israel nicht, das muss mal gesagt sein).

Heinz Angehrn

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

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