Übungsraum für nachhaltiges Leben

Gedanken zum Aschermittwoch

Für mich ein zu Unrecht vergessener Tag! Seine Symbolkraft ist unglaublich stark. Asche steht für die Vergänglichkeit des Lebens, aber auch für seine Wandlungskraft. Asche wurde früher zum Waschen benutzt und noch in meiner Jugend als Dünger auf den Feldern ausgestreut. Wenn Menschen sich an diesem Tag also Asche aufs Haupt streuen lassen, machen sie sich bewusst, dass wir das Leben immer wieder überdenken müssen, ungünstige Prägungen und Haltungen verändert werden können und dass es Mittel und Wege gibt, sich zu reinigen und Energie zu bekommen, anders weiter zu leben.
Die Fastenzeit bietet einen solchen Prozess an. Und sie macht dies durch Verzicht. Aber dies ist ein total uncooles Wort und motiviert die meisten nicht mehr etwas zu verändern: warum sollte ich verzichten? Allenfalls verzichten Menschen auf etwas, wenn es ihrer Gesundheit, ihrer Fitness oder ihrer Attraktivität nützt.
Ich meine, das reicht nicht.

Ich selber sehe einige Gründe, weshalb Verzichten etwas Urmenschliches ist.

Verzicht ist also zuerst ein ganz natürlicher Impuls, um für mehr Menschen ein gutes Leben auf dieser Erde zu ermöglichen. Es ist aber auch ein gutes Mittel, sein eigenes Leben zu intensivieren und vital zu halten. Gerade in Zeiten einer weltweiten Pandemie mit ihren ökonomischen, psychischen und gesundheitlichen Folgen können die 40 Tage der Fastenzeit uns einladen, da wieder genauer hinzusehen und unseren Lebensstil allenfalls zu verändern. Für mich sind 40tage.ch ein gemeinsamer Übungsraum für nachhaltiges Leben.
Wer übt mit?

Meinrad Furrer

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

https://www.blogs-kath.ch/uebungsraum-fuer-nachhaltiges-lebengedanken-zum-aschermittwoch/