Each life matters !

Unangenehm berühren mich Wertskalen zum Thema, welche Minderheit/en denn schützenswerter als andere sind/ist. Der laufende US-Präsidentschaftswahlkampf etwa liess in mir eine solche Ahnung aufkommen, wie sich herausstellte, dass Pete Buttigieg bei schwarzen demokratischen Wählern keine Chance haben würde. Da begann ich so langsam die Zusammenhänge zu verstehen, die von seriösen Soziologen in den letzten Monaten (etwa in der NZZ) dargestellt wurden. In meiner bewusst unsachlichen Optik tönt das dort Gelesene etwa so: Aus aufgeklärter Gender-Sicht gilt heute:

Weisse sind per se schlechter als Schwarze
Männer sind per se schlechter als Frauen
Heteros sind per se schlechter als Homos
Alte sind sowieso schlechter als Junge
etc.

Daraus folgern dann so eigenartige Formulierungen wie:
«Alte weisse Männer sind die Wurzel jeden Übels.»
«Besser eine schwarze lesbische Frau als ein weisser schwuler Mann.»
«Die wertvollsten Menschen sind transsexuelle junge Menschen nicht weisser Hautfarbe.»

Und dann kamen mir bald die Nazis mit ihrer optischen Kennzeichnung der Gefangenen in den Lagern in den Sinn, ebenso die Hackordnung, die in diesen Lagern dann herrschte. Und es steigt in mir der Verdacht auf, dass es gesellschaftliche sich aufgeklärt gebende Trends gibt, die gerne wieder die Bürger/innen klassifizieren und kennzeichnen möchten.

Es folgert: Keine der in der Menschheitsgeschichte unterdrückten und diskriminierten Minderheiten (bei den Frauen ist allerdings der Terminus Minderheit fehl am Platz…) ist gut beraten, sich instrumentalisieren und zum «besseren Menschen» (tönt das nicht etwas nach den neuen Herren/Damen/Über-Menschen?) deklarieren zu lassen, denn:

Black lives matter – Queer lives matter – Jewish lives matter etc.
Each life matters.

Heinz Angehrn

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

https://www.blogs-kath.ch/each-life-matters/