Randbemerkungen zur Umwelt

«Klimahysterie»?                                                          

Auch wenn es alles andere als originell ist, ich habs doch getan: Ich habe  ein Stichwort bei Google eingegeben und geschaut, wie viele Links es dazu gibt. Bei «Klimahysterie» sind es über eine halbe Million.

Es überrascht mich nicht. Man kann kaum eine Viertelstunde in einer Runde verbringen und schon wird über das Klima geredet; mit mehr oder weniger Kompetenz. Obwohl ich kein Klimaexperte bin, äussere ich mich hier mit ein paar Randbemerkungen zum Thema. (Immerhin habe ich mich schon seit Jahrzehnten damit befasst. In meinem Privatarchiv stapeln sich kiloweise Artikel – im Büchergestellt  etliche gelesene wichtige Bücher.)

 «Man redet zu viel»

Ein Vorwurf: «Man redet zu viel über das Klima» – dies vor allem wegen den Jugendlichen, die das Thema neu und intensiv aufs Tapet gebracht haben.

Mag sein. Aber was geschähe, wenn man nicht (mehr) darüber redete? Zur Erinnerung: Schon 1972 hat der Club of Rome auf die Grenzen des Wachstums aufmerksam gemacht. (Er hat übrigens inzwischen seinen Sitz nach Winterthur verlegt.) Man sprach darüber – und schwieg darüber. Wenn man die Warnungen ernst genommen hätte, müsse man heute nicht mehr darüber sprechen ….

Warnungen der Kirchenversammlungen (1989, 1990 …)

Ich erinnere mich: An den berühmten Versammlungen Gerechtigkeit, Friede, Bewahrung der Schöpfung/GFS in Basel, Seoul und anderswo hiess es: Wenn wir jetzt präventiv handeln gegen den Klimawandel, kostet es uns bedeutend weniger, als wenn wir in 30 Jahren die Schäden beheben. Vereinfachend:

Wenn wir jetzt eine notwendige Million nicht ausgeben, kommt es zu Schäden, für deren Behebung wir später zwei  Millionen bezahlen müssen. Inzwischen sind wir so weit.

Ist es schon zu spät?

Ich war geschockt, als ich auf der erwähnten Konferenz von Seoul die Meinung etlicher Fachleute hörte: die Schäden an der Umwelt sehen schon irreparabel. Ich bin nicht Pessimist und teilte dies Meinung nicht. Inzwischen aber muss ich zum Beispiel feststellen, wie viele Arten schon ausgerottet sind. Auch in der Schweiz – wo sogar die Zahl der Spatzen drastisch gesunken ist …..

Fliegende Klimajugend?

Ein Vorwurf, der sicher sehr bald in einer Gesprächsrunde zu hören ist: die Jugendlichen protestieren für «Flugscham» und fliegen trotzdem. Ich behaupte: Dies ist ein Schnellschuss und zeigt eine völlige Ahnungslosigkeit von der Wissenschaft der Statistik.

Auch als Laie kenne ich den Begriff «Schnittmenge»: Man stelle sich zwei Kreise vor: der eine repräsentiert die demonstrierenden Jugendlichen, der andere die fliegenden. Wenn man die Kreise einander annähert, sieht man eine Fläche, die beiden Kreisen gemeinsam ist. Sie zeigt die  Jugendlichen, die demonstrieren und auch fliegen.

Schnittmenge

Der Knackpunkt: wie gross ist die gemeinsame Menge? Man erhält die Antwort nur durch genaue Umfragen. Alles andere ist reinste Vermutung.

Konkreter: Es ist ja höchst unwahrscheinlich, dass die  beiden Kreise deckungsgleich sind, dass also alle Demonstrierenden in die Ferien fliegen. Darum: bitte ein bisschen intellektuelle  Redlichkeit!

Klimawitze

Und als Dessert zwei Klimawitze:

Walter Ludin

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

https://www.blogs-kath.ch/randbemerkungen-zur-umwelt/