Syn Schweiz Ode

Noch so viel bleibt zu tun und die Zeit drängt

Die Arbeit in der Synode ist herausforderungsreich und manchmal zweifelt Helena Jeppesen-Spuhler, ob die dringend erforderlichen Strukturreformen rasch aufgegleist werden können. Die klaren Worte der jungen Menschen und der Jugendvertretungen aus der Schweiz geben ihr Kraft.

Helena Jeppesen-Spuhler

Die letzte Woche war sehr anstrengend, gerade auch, weil ich in verschiedenen Gruppen zu unterschiedlichen Fragen und in unterschiedlichen Sprachen gearbeitet habe. Erst in Italienisch, dann in Englisch. Zudem war ich meist die einzige Frau und in der letzten Gruppe auch die einzige Laiin unter lauter Bischöfen. Glücklicherweise war die Moderation unterstützend und ich konnte meine Voten einbringen.

Sprechzeit im Plenum für Helena Jeppesen-Spuhler. (Bild ZVG)

Die Jungen wissen, welche Kirche sie wollen

Die klaren Worte zur Situation der katholischen Kirche, die mir die jungen Menschen und Jugendverantwortlichen aus der Schweiz am letzten Samstag mitgegeben haben, sind mir ein Wegweiser hier in den Gesprächen und Diskussionen in der Synode. Immer wieder muss ich daran denken, dass sie eine Kirche wollen, die nicht diskriminiert und eine Kirche, die sich glaubwürdig für Gerechtigkeit, Frieden und den Schutz unseres Planeten einsetzt. Genau dies sind auch meine Botschaften, die eng verknüpft sind mit meiner Arbeit bei Fastenaktion und die unsere Organisation ausmachen.

Es bleibt der katholischen Kirche nichts anderes übrig, als ihre riesigen internen Probleme rasch und effizient zu lösen. Dies gilt sowohl für die Weltkirche als auch für die Kirche in der Schweiz. Die begonnene Aufarbeitung des Missbrauchsskandals zeigt, dass es systemische Gründe dafür gibt. Doch die Betroffenen müssen Gerechtigkeit erfahren. Die Strukturreformen sollten bereits in dieser Synode angedacht werden. Partizipation und Rechenschaftspflicht scheinen mir dabei die zentralen Themen zu sein.

Vertreterinnen und Vertreter der jungen Kirche mit Helena Jeppesen-Spuhler, ganz hinten im Bild, beim Treffen in Rom. (Bild ZVG)

Die letzte Synodenwoche hat begonnen

Die letzte Woche der Weltsynode hat mit einem asiatisch geprägten Gottesdienst im Petersdom begonnen. Das Programm der Teilnehmenden wurde nochmals verändert. Es gibt mehr freie Zeit, bevor es am Mittwoch ans Diskutieren des Schlussdokuments geht. Diese Zeit ist wichtig, um die Kontakte mit den Synodenteilnehmenden zu vertiefen. Denn nach der Synode werden wir uns nicht mehr so leicht treffen können, da die Teilnehmenden unter anderem in Afrika, in Syrien, im Irak, in Ozeanien oder in der Ukraine leben. Es ist mir wichtig, diese Verbindungen aufrecht zu halten. Die zum Teil unglaublich schwierigen Lebensrealitäten vieler Teilnehmenden hier, zeigen mir, dass die Botschaft des Friedens, der Würde aller Menschen, des Rechts auf Nahrung von allen in der Welt dringend gebraucht werden.

Helena Jeppesen-Spuhler mit Sr. Béa aus Burkina Faso, Mariia aus der Ukraine und Klara aus Österreich. (Bild ZVG)

Wir als Kirche dürfen uns nicht nur um uns selbst drehen. Die Kirchenreform, an der wir in der Synode arbeiten, ist immer daran zu messen, ob sie diese befreiende Botschaft zum Tragen bringt!

Wenn uns am Mittwoch der Entwurf des Schlussdokuments im Plenum vorgelegt wird, werden uns nur zwei Tage bleiben, um den Inhalt zu bearbeiten und zu einer Beschlussfassung zu kommen. Das ist eine wirkliche Herausforderung. Wenn ich heute daran denke, weiss ich noch nicht, wie das gehen soll. Denn eigentlich braucht es noch viel mehr Absprachen, mehr Austausch und Vernetzung im Umfeld dieser Beratungen hier. Doch offenbar sind in der Kirche nur so richtig darauf eingestellt.

Die Öffentlichkeit und die vielen Menschen, die sich am synodalen Prozess beteiligten, haben ein Recht darauf zu erfahren, woran wir gearbeitet haben und wie es uns in der Synode erging. Trotz der Einschränkungen des Vatikans hoffe ich, dass sich am Ende der Woche zum Synodendokument viel Motivierendes sagen lässt. Bis dahin wird uns die Kommunikationsarbeit wohl noch sehr fordern.

Helena Jeppesen-Spuhler mit Sr. Béa aus Burkina Faso, Mariia aus der Ukraine und Klara aus Österreich. (Bild ZVG)
23. Oktober 2023 | 18:18
von Syn Schweiz Ode
Lesezeit: ca. 2 Min.
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