Syn Schweiz Ode

Die Frauen an der Synode und grossartige Unterstützung aus der Schweiz

Bereits Woche zwei für die Weltsynode. Helena Jeppesen-Spuhler freut sich über die Unterstützung aus der Schweiz und ist überzeugt, dass es ein Miteinander braucht, um Ziele zu erreichen. Bestes Beispiel dafür Frauen, die sich über Grenzen und Kriege hinweg gemeinsam engagieren.

Helena Jeppesen-Spuhler  

Die Arbeit in der Synode ist mittlerweile in vollem Gange! Erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche diskutieren in einer Bischofssynode Frauen mit und stimmen auch ab. Einige von ihnen durfte ich bereits näher kennenlernen. Da ist beispielsweise Sr. Philomena aus Japan, sie setzt sich bereits seit Jahrzehnten für die Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche ein. Sie ist in der Bildungsarbeit tätig, bei Pax Christi engagiert und eine Expertin für gewaltfreie Kommunikation. Sr. Caroline aus dem Irak fällt durch ihre klaren Voten auf. Sie ist Direktorin eines Katechetischen Instituts und bangt jeden Tag, ob ihre Schwesterngemeinschaft wegen der gefährlichen Lage in Bagdad nicht in den Norden des Iraks umziehen muss. Zwischen den Synodensitzungen sprang sie bereits notfallmässig im Kinderspital in Rom als Übersetzerin ein – für eine arabisch sprechende Familie, deren Kind behandelt werden muss. Oxana aus Moskau hat wegen des Kriegs in der Ukraine einen komplizierten Reiseweg nach Rom hinter sich. Sie erzählte uns von ihrer gespaltenen Pfarrei und der Gesellschaft in Russland. In der Versammlung traf sie auf Maria aus der Ukraine. Beide Frauen sind gezeichnet vom Leid, das der Krieg über ihre Familien, ihre Heimat und ihre Kirche gebracht hat. Doch hier an der Synode setzen sie sich gemeinsam dafür ein, dass sich etwas verändert, dass die Kirche sich öffnet und Gleichberechtigung möglich wird. Das ist berührend und lässt Hoffnung keimen.

Ich bin überzeugt, dass die Frauen in dieser Synode einen Unterschied machen werden. Frauen diskutieren oft sehr konkret aus ihrer Erfahrung heraus und vernetzen sich rasch. Es braucht dieses Miteinander, um etwas erreichen zu können. 

Ich nehme stellvertretend für viele Frauen an der Synode teil. Für all die, die sich seit Jahrzehnten für eine stärkere Rolle der Frauen in der Katholischen Kirche eingesetzt haben oder dies noch immer tun. Vorgestern und gestern war ich zu Treffen des «Catholic Women’s Councils» eingeladen, sie befragen Frauen aus der ganzen Welt zur Synode und einige Vertreterinnen des «Catholic Women Councils» haben sich nun in Rom versammelt. Mit dabei waren auch Renata Asal-Steger, Franziska Zen Ruffinen, Regula Grünenfelder und Simone Curau-Aepli. Was für eine grossartige Unterstützung!

Mit runden Tischen Hierarchie und Titel überwinden: Es geht um die Sache

Sinnbild für dieses Miteinander ist auch die Audienzhalle, die mit runden Tischen ausgestattet wurde. Sie schaffen ein interessantes Arbeitsklima für diese Synode. Hierarchien und Titel sind nicht mehr sichtbar. Selbst die Vorsitzenden der Synode sitzen an einem dieser runden Tische. Die Idee für diese neue Anordnung wurde vom Synodenbüro aus der Versammlung in Asien nach Rom gebracht. Die Weltkirche ist vielfältig und auch ein Ort des gegenseitigen Lernens. Dies ist in diesem Synodenprozess deutlich spürbar!

Die Schweizergardisten sind täglich unsere treuen Begleiter, sie begrüssen uns und kontrollieren unsere Namensschilder an den Eingängen zum Vatikan und zur Synodenaula. Alle Teilnehmenden haben ein Postfach, dass sich in der Nähe des Eingangs befindet. Es ist fast wie im Bundeshaus in Bern. Im Postfach lagen in den letzten Tagen viele Einladungen und Hinweise auf Veranstaltungen von Gruppierungen und Institutionen, die die Synode ausserhalb der Aula bereichern. Im nächsten Arbeitsteil, der morgen Samstag beginnt, geht es unter anderem um die Rolle der Frau in der Kirche!

Und morgen gibt es auch wieder Besuch aus der Schweiz. Ich werde am Mittag eine Pilgergruppe aus Basel treffen. «Miteinander auf dem Weg sein» – dies soll auch Ermutigung sein für die Synodenversammlung. Sie sind aus Basel und sind von Assisi nach Rom gewandert. Die Unterstützung aus meiner Lokalkirche tut mir gut und gibt mir Kraft. 

13. Oktober 2023 | 15:48
von Syn Schweiz Ode
Lesezeit: ca. 2 Min.
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