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Datenhungrig: Meta fordert mit «Threads» Konkurrent Twitter heraus

Seit der Übernahme durch Elon Musk steckt Twitter in der Krise. Diese könnte sich nun noch beschleunigen, geht mit «Threads» ein vielversprechender Konkurrent an den Start. Der neue Microblogging-Dienst des Facebook-Konzerns «Meta» ist neu in über 100 Ländern verfügbar – nicht jedoch in der EU.

Datenschutzbedenken verzögern der Start der neuen App in der Europäischen Union. Meta verweist auf offene Fragen bei der Regulierung. Das neue EU-Regelwerk mit dem «Digital Markets Act» und dem «Digital Service Act» (Einschränkung der Marktmacht grosser digitaler Plattformen) sei eine Hürde gewesen, so Instagram-Chef Adam Mosseri. Trotz dieser Hürden war der Rollout am Mittwochabend ein voller Erfolg. Innert kürzester Zeit knackte die App die Zehn-Millionen-Marke bei den Downloads. Da konnte sich Mark Zuckerberg, CEO von Meta, einen kleinen Seitenhieb in Richtung Twitter und Elon Musk nicht verkneifen:

Twitter has had the opportunity to do this but hasn’t nailed it. Hopefully we will ( Twitter hatte die Gelegenheit dazu, aber hat es nicht geschafft. Hoffentlich wird es uns gelingen.).

Mark Zuckerberg

Twitter kämpft seit der Übernahme durch den Technologie-Milliardär Elon Musk mit sinkenden Nutzerzahlen, schwindenden Einnahmen durch Werbekunden und konkurrierenden Plattformen wie Mastodon. Der neue Dienst «Threads», der eng an Instagram geknüpft ist, könnte den Zerfall von Twitter weiter beschleunigen. Zumal Meta über gewaltige finanzielle Ressourcen verfügt und mit seinen Netzwerken bereits jetzt mehrere Milliarden Nutzer erreicht.

Kommt das Beste erst noch?

Ein neuer Dienst, der noch gar nicht aktiv ist, könnte zum «Gamechanger» werden. «Threads» verwendet mit ActivityPub das gleiche Standardprotokoll wie Mastodon und hat den Vorteil, dass zukünftig nicht nur Verbindungen aus «Threads» heraus zu anderen Plattformen möglich sind, sondern es die Option gibt, das eigene Profil und inklusive aller Follower zu einer anderen Plattform (z.B. Mastodon) zu «zügeln». Das birgt eine grosse Chance, sind die meisten sozialen Netzwerke bislang hermetisch abgeschlossen.

Datenschutz bei «Threads»

Bei der Erstellung eines Accounts bei «Threads» werden die Nutzerdaten aus Instagram importiert. Meta gibt in den USA offen Auskunft darüber, welche Daten genau gesammelt werden: Gesundheits- und Finanzdaten, Standort, Browserverlauf, Kontakte, Suchverhalten und Einkäufe. Sogar sensible Informationen werden verarbeitet. Die Microblogging-Alternative Mastodon arbeitet als gemeinnütziges Unternehmen und hat keine Gewinnabsicht. Auf dieser Plattform wird auf Werbung verzichtet und es werden keine Daten an Dritte verkauft.

Es wird spannend zu beobachten sein, wir schnell sich «Threads» entwickelt und ob dieser Dienst tatsächlich das Ende von Twitter einläutet.

Eure Meinung zu «Threads» – schreibt es uns in die Kommentare.

Bildquellen

  • fachrizal-maulana-_JNYRwAQjRM-unsplash: unsplash.com
7. Juli 2023 | 12:28
von Kirche kommuniziert
Lesezeit: ca. 2 Min.
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