Syn Schweiz Ode

Das Gespräch im Heiligen Geist

Bischof Felix Gmür meldet sich heute zum ersten Mal zu Wort. Um an der Synode die verschiedenen Themen zu besprechen, wird eine besondere Diskussionsmethode angewendet. Zuhören und schweigen an den runden Tischen ist dabei zentral.

Bischof Felix Gmür

Die Methode der Synode ist das Gespräch im Heiligen Geist. Es eignet sich für Gruppen bis etwa zwölf Personen. Es braucht dazu ein Thema, eine Person, die moderiert, und Zeit.

In einem ersten Schritt haben alle Teilnehmenden vier Minuten Zeit und sagen, was ihnen beim Thema wichtig ist. Alle anderen hören zu. Niemand gibt einen Kommentar ab. Nach vier Äusserungen gibt es eine Pause von drei Minuten Stille. Das Gehörte kann sich setzen.

Im zweiten Durchgang äussern alle, was ihnen bei dem, was sie gehört haben, wichtig ist. Was sie erstaunt hat, berührt, herausgefordert, geärgert, was sie Neues erfahren haben, was sich mit den eigenen Erfahrungen deckt oder nicht usw. Die Äusserungen werden wie beim ersten Durchgang nach vier Teilnehmenden durch Stille unterbrochen. So kann das Gehörte verarbeitet werden.

Vor der gemeinsamen Diskussion hören die Teilnehmenden einander zu

Erst beim dritten Durchgang gibt es das, was wir gemeinhin Diskussion nennen. Nachfragen, präzisieren, dafür sein oder eine gegenteilige Ansicht äussern, um eine gemeinsame Position ringen, feststellen, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen. Auch hier durch Stille unterbrochen, entsteht ein Text, der das Gemeinsame und Unterschiedliche zum Thema formuliert.

Der Heilige Geist bekommt bei dieser Art von Austausch Zeit und Raum. Die anderen werden ernst genommen mit dem, was sie sind und sagen. Und alle setzen sich damit auseinander und lassen sich darauf ein. Das verändert die eigene Wahrnehmung und den eigenen Blick. Die Perspektive weitet sich.

Felix Gmür mit Kurt Koch und Helena Jeppesen

16. Oktober 2023 | 12:33
von Syn Schweiz Ode
Lesezeit: ca. 1 Min.
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