Heinz Angehrn

CIC 230/1 geändert

Natürlich haben alle recht, die nun sagen
– dass in ihren Pfarreien Ministrantinnen und Kommunionhelferinnen schon seit Ewigkeiten im Einsatz sind (auch ich habe in meinen 37 Jahren als Seelsorger in St.Otmar, Riethüsli, Abtwil, Engelburg, Bruggen und Winkeln nichts anderes erlebt; doch in meiner eigenen «Einsatz-Phase» am Dom in St.Gallen gab es nur Jungs)
– dass darum ein solcher Entscheid nicht nur überfällig, sondern irgendwie eigenartig ist

doch ist zu bedenken
– dass die katholische Kirche als Ganzes ein ungeheuer langsamer Koloss mit gewaltiger Widerstandskraft gegenüber jeglichen Neuerungen ist
– und es darum Äonen braucht, bis Grundsätze geändert werden

Darum:
Wenn das von der Weihe abgesonderte Akolythat nun ganz offiziell auf Frauen ausgeweitet wurde, ist etwas geschehen in einer Kirche, deren vorletzter Papst ja noch verkündet hatte, dass eine Ausweitung der Weihe auf Frauen auf Ewigkeit nicht möglich sei.
Steter Tropfen höhlt den Stein.

Die Anekdote zum Schluss: Kaum hatte ich als 8jähriger die lateinischen Antworten einigermassen im Griff, gings für eine Woche in die Ferien in den katholischen Wallfahrtsort «Maria Licht» oberhalb Trun in der Surselva. Er wurde von Dominikanerinnen aus Ilanz im Schwung gehalten, und es gab einen Wallfahrtspriester, der den Nonnen und Gästen jeden Morgen «die Messe las». Der kleine Knirps durfte nun vor (staunendem?) Publikum seine Premiere halten. Und da fiel mir auf, dass keine dieser heiligen Frauen den Altarraum betreten durfte, sondern eine mir durch ein Gitterloch (!!!) die Messgeräte reichen musste.

Bildquellen

  • church-1214312_960_720: pixabay.com
12. Januar 2021 | 10:25
von Heinz Angehrn
Lesezeit: ca. 1 Min.
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Ein Gedanke zu „CIC 230/1 geändert

  • Hansjörg sagt:

    In Anlehnung an Astronaut Neil Armstrong können wir festhalten:

    Aus Sicht der kath. Kirche ein gewaltiger Sprung, aber ein kleines Schrittchen für die Frauen in Richtung Gleichberechtigung.

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