Beznau: ein sicheres AKW? © Claudius Fischer
Walter Ludin

Atomkraftwerke gegen CO2-Ausstoss?

«Tschernobyl» habe das Vertrauen in die Atomtechnologie weltweit erschüttert, heisst es in einer Medienmitteilung der Schweizer Energiestiftung/SES. Dies stimmt sicher. Aber ebenso erschütternd ist, dass seit Jahren «Fachleute» die Atomkraftwerke als umweltfreundliche Möglichkeit propagieren, um CO2 einzusparen. Darum scheint es mir wichtig zu sein, uns wieder einmal vorzustellen, welche Risiken wir damit eingehen. Um so den Mythos der umweltfreundlichen Atomkraft zu zerstören.

Hier eine Zusammenfassung der Folgen einer Katastrophe (aus der erwähnten SES-Mitteilung):
Die nördliche Hemisphäre wurde durch den AKW-Unfall mit der Energie von über 200 Hiroshima-Atombomben massiv verstrahlt. Hauptbetroffene waren – und sind immer noch – die Einwohnerinnen und Einwohner der Ukraine, Weissrusslands und weiterer Staaten der ehemaligen UdSSR. Aber auch die von Tschernobyl weit entfernte Schweiz ist vom radioaktiven Fallout betroffen: Krebstote, Krankheiten und erhöhte Säuglingssterblichkeit sind die Folgen.

Wer sind die Strahlenopfer?
Manche ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit treten erst nach vielen Jahren auf. Im Gegensatz zu anderen Unfällen sind die Strahlenopfer nicht individuell bekannt – ihre Zahl lässt sich jedoch mit sorgfältigen epidemiologischen Studien abschätzen. So zeigen unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen der letzten zwei Jahrzehnte, dass auch in der Schweiz von mehreren Tausend Strahlenopfern ausgegangen werden muss.
Strahlenbedingte schwere Krankheiten in der Schweiz
Bereits 2005 hat das BAG bekanntgegeben, der GAU von Tschernobyl würde in der Schweiz zu Hunderten Krebserkrankungen führen. Aufgrund der heutigen Kenntnisse muss dabei von mindestens 400 Krebstoten sowie zusätzlich von ebenso vielen Toten durch Herzinfarkte und Hirnschläge als längerfristigen Strahlenfolgen ausgegangen werden.
Früh- und Säuglingssterblichkeit erhöht
Für die Schweiz lässt sich wie auch im übrigen Europa eine Zunahme der Frühsterblichkeit nachweisen. Es findet sich ferner eine statistisch signifikante Zunahme der in ihrem ersten Lebensjahr verstorbenen Kinder: Die Säuglingssterblichkeit hat in der Schweiz ab 1987 um über 10% zugenommen. Nur schon in den ersten sieben Jahren – d.h. den Jahren mit der höchsten Strahlenbelastung nach dem AKW-Unfall in Tschernobyl – entspricht dies zusätzlich über 400 vor ihrem ersten Geburtstag verstorbenen Kindern. Weitere Untersuchungen weisen nach, dass seit 1986 über 3200 Schwangerschaften fehlen – am ehesten als Folge von Frühaborten.
Mein Fazit: Die als umweltfreundliche Alternativen hochgejubelten A-Werke sind näher besehen sehr menschenfeindlich.

Beznau: ein sicheres AKW? © Claudius Fischer
31. Mai 2021 | 09:37
von Walter Ludin
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