Hans Leu

Worum es geht... schlussendlich.

Bevor das Kirchenjahr wieder endet, und diesmal auch das Jahr der Barmherzigkeit, werden wir noch schnell darauf afmerksam gemacht:
A) am Sun 33 A (Mt 25.14-30): dass in jedem Fall – trotz
aller Feier – das Geheimnis Gott verschwunden und Gottes
Eigentum (Gnade, Schoepfung, Evolution… ) der Menschheit anvertraut ist. (Und darum tut es uns gut, uns daran zu erinnern, dass wir Menschen durch Barmherzigkeit das Problem der Armut loesen muessen (und nicht der Gott dort oben).
B) am Sun 34 A (Mt 25.31-46): dass – weil Gott in jedem Fall verschwunden ist – wir Ihm allein nichts antun koennen; gar nichts, weder Freud noch Leid. Wir koennen dem «verschwundenen Gott» auch nicht allein begegnen (hoechstens im Traum). In der Human-Wirklichkeit, wo Gottes Eigentum in unsere Haende uebergeben ist, da geschieht das Wesentliche, das Auf-Gott-Bezogene, aufgrund der Inkarnation, nun einmal von Mensch zu Mensch.
Zu Gott beten heisst dann: das Geheimnis Gott im Menschen entdecken. Gott feiern heisst dann: ein Loblied singen auf die Moeglichkeit, das Geheimnis Gott menschlich zu verkoerpern.
Da diese Verkoerperung eine Moeglichkeit ist, sogar ein Angebot, halten wir Ausschau nach der Potenz-Realisierung.
Und siehe da: einige wagen es (wie zB. Jesus v N oder Paulus, Hildegard von Bingen oder Elisabeth, Giovanni Bosco oder Gregor etc… ) wieder andere haben keine Ahnung, einige verweigern es, betraechtlich viele versuchen es. Schlussendlich muessen wir feststellen: es scheint, einige haben ihr Leben fuerchterlich verwirkt, verpasst; andere freuen sich am Gelingen. Verpasst heisst: irgendwie waren sie blind; nicht aufmerksam auf das Geheimnis, dass im Menschen Gott inkarniert ist. Gelingen heisst: sie freuen sich dem Menschen Gutes zu tun; sie ahnen eben, dass der Mensch darin besteht, das Geheimnis Gott zu verkoerpern.
Daher gilt immer mehr: Das Gegenueber zum Menschen ist zuerst der Mitmensch (nicht der Gott dort oben! wie zu-Fromme uns lehren).
Das «Ich + Du im weiten Wir», das ist unser humaner Spielplatz; die Regeln hat Jesus vorgelebt (darum gilt er fuer viele als Koenig) und die belebende Luft, die Animation, ist der Heilige Geist. Die animierende Atmosphaere verdanken wir – aber das Spiel geschieht im Wir zwischen Du + Ich.

Am Ende zaehlt die heilsame Beziehung zum Mitmenschen.
22. November 2017 | 16:06
von Hans Leu
Lesezeit: ca. 1 Min.
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