Wahlen und Abstimmungen

Als Auslandschweizerin bin ich hier in Schweden selbstverständlich beim zuständigen Kosulat gemeldet. Dort konnte ich mich auch ins Stimmregister einschreiben. Somit bekomme ich die Wahl – und Abstimmungsunterlagen immer rechtzeitig zugestellt. Wählen und abstimmen kann ich entweder in meinem Heimatkanton (BS) oder in dem Kanton, in welchem ich zuletzt den Wohnsitz hatte (BL). Ich habe mich für BL entschieden, da ich doch die letzten fast 20 Jahre vor meiner Schwedenzeit in diesem Kanton gewohnt hatte. Wählen und abstimmen ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
Nicht schlecht staunte ich aber, als letzte Woche die Wahlunterlagen für die Gesamterneuerungswahlen von nächstem Wochenende in Schweden mir ins Haus flatterten. Ich hätte nie gedacht, dass ich hier in Schweden auch eine Stimme habe. Aber es ist tatsächlich so, dass ich am nächsten Wochenende hier in Schweden wählen kann. Unglaublich. Da muss ich mich nun richtig beeilen mir eine solide Meinung zu bilden. Das ist nicht so schwer, denn Infostände finden sich überall und auch die Briefkästen sind ziemlich überschwemmt. In jeder Stadt bauen die Parteien richtig kleine Häuser auf dem Hauptplatz auf. Wenn man nicht wüsste, was das wäre, dann würde man diese Häuschen für einen vorgezogenen Weihnachtsmarkt halten. Die Prognosen prophezeien einen politischen Richtungswechsel zugusten der Rot-Grünen und gegen die Bürgerlichen. Die Propheten sind sich einig, dass der Staatsminister Reinfeldt den Hut nehmen muss. Die grossen Themen im Wahlkampf sind die Bildungs – und die Einwanderungspolitik. Unter der Regierung Reinfeldt haben die Schweden in der Pisastudie jedes Jahr schlechter abgeschnitten. Die Opposition macht dafür die freie Schulwahl wie sie in der Ära Reinfeldt eingeführt wurde, verantwortlich. In der Einwanderungspolitik kann man keine grossen Unterschiede erkennen. 
Man darf also gespannt sein, wie die Wahlen ausgehen.