Konzilsblogteam

Unvollkommener Text und ein Aufruf zur Radikalität

Eines war denen klar, die das Schema XIII vorlegten: «Das Schema sei zu Recht einer harschen Kritik unterzogen worden. Die Redakteure seien sich der Unvollkommenheit ihrer Arbeit durchaus bewusst gewesen. Es handele sich aber um eine aussergewöhnlich schwierige Materie, denn es gehe darum, zum ersten Mal in einem Konzil in einer gänzlich neuen Weise in einen Dialog mit der Welt einzutreten.»
Peter Hünermann kommentiert dieses Eingeständnis so: «Es ist (…) erst der Anfang eines Dialogs und deshalb wesentlich unvollkommen, wenngleich Neuland betreten und zukunftsweisende Perspektiven aufgetan werden.»
Hünermann erinnert schliesslich an Papst Paul VI. und seine Deutung der Pastoralkonstitution: «Paul VI. hat diese Sicht der Pastoralkonstitution geteilt. Er spricht (…) von der neuen Weise, in der sich dieses Konzil den Menschen und den brennenden Fragen der Gesellschaft zugewandt hat, ohne dogmatische Sätze zu definieren. Das Konzil habe hier oft nur die wesentlichen Linien vorgeben können, und die Christen seien gerufen, ihre radikale Zustimmung zu geben, zugleich aber auch an der Vertiefung und an der Anwendung dieser Linien intensiv zu arbeiten.»
Radikalität: so könnte man in der Folge die Grammatik des Geistes des Konzils und seiner ständigen Neu-Interpretation des Kirche-Seins zusammenfassen.
(ab; A 449f.)

29. November 2015 | 00:03
von Konzilsblogteam
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