Br. Paul Tobler

Schnee, Kälte und Bruder Luzi

Der Winter hat Einzug gehalten und seit ein paar Wochen liegt Schnee. Auf knapp 1200 m.ü.M. natürlich keine Besonderheit. Der Winter dauert spürbar länger als im «Unterland». Ich denke dass dies früher manchmal hart gewesen sein muss. Heute haben wir eine gute Heizung, bemerkbar bleibt die Kälte jedoch in der Klosterkirche: Diese lässt sich kaum heizen und kühlt bis auf wenige Grade über null ab. Aber auch im Winter verbringen wir hier täglich noch eineinhalb Stunden Gebet. Mit geeigneter Bekleidung lässt sich aber auch damit umgehen, selbst wenn man ein «Gfrörli» ist.
Schnee bedeutet auch Arbeit: jemand muss ihn wegräumen… Beim Kircheneingang macht das Sakristan Bruder Fridolin, auf den Wegen gibt es Räumungsdienst, aber das Freischaufeln der Treppen von Kloster und Gymnasium gehört zu den typischen «Novizenarbeiten». Und diese Treppen sind recht zahlreich. Und mein erster Winter hier war besonders schneereich. Ich bekam also sehr oft frische Luft. Zum Glück habe ich aber gerne Sport und Bewegung. Nun, wo ich in Ausbildung bin, habe ich allerdings «die Schneeschaufel weitergegeben», dieser Dienst wird anders abgedeckt.
Wenn ich in letzter Zeit mit der Rhätischen Bahn von und nach Disentis fahre, bietet sich mir oft ein eindrückliches Bild: eine herrliche Winterlandschaft mit Schnee, weiss überzogenen Wäldern, klarem blauem Himmel und Sonnenschein. Solche Momente erinnern mich eigentlich an Ferien – früher ging ich in solche Landschaften in die Ferien. Heute wohne ich hier. Das heisst nicht dass es im Kloster immer wie in den Ferien ist. Aber ich glaube, dass das eine tolle Fügung vom lieben Gott ist – und dass er eben auch solche «kleinen Dinge» in unserem Alltag und Leben führen kann, möchte und tut.
Schliesslich hatte unser zweitältester Bruders Luzi (89, siehe früherer Beitrag) noch lustige, positive Medienpräsenz: Zuerst erntete er in einem Kurzfilm viele Sympathien und Klicks. In drei Minuten wurde etwas von seinem Humor und Tiefgang spürbar. Der Film ist noch zu sehen. Gefilmt hat ihn ein junger Gast, der beim katholischen Internetradio fisherman.fm arbeitet und das Video hoch lud beim Projekt «Die Schweizer» von SRF. Und daraufhin folgte die Anfrage für ein grosses Interview bei der Südostschweiz: «Bruder Luzi oder Der Schalk, der in Gottes Nacken sitzt« ist herausgekommen.

5. Dezember 2013 | 13:01
von Br. Paul Tobler
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!