Richtig so: Zofft euch in der Kirche und gebt Zunder!

Eine Bemerkung vorab: Ich muss gestehen, dass ich mich zuerst über Remo Wiegands Gottesdienst-Bewertungen auf «Zentralplus» geärgert habe. Ich habe sie erst für die Aktion eines zu Eigen-Publicity neigenden Journalisten gehalten. Und auch ich fragte mich: Darf man das? Nach längerem Überlegen finde ich seine Aktion jedoch richtig spitze. Nicht umsonst wird sein Gottesdienst-Rating nun in  Blogs rauf und runter heiss diskutiert und wird von anderen Medien aufgegriffen. Wiegand hat da wohl einen Nerv getroffen.

Gut so!  Ich finde: Zofft euch in der Kirche, schlägt euch verbal die Argumente um die Ohren! Gebt Zunder! Es gibt zu viele langatmige und brave Texte, die die vielen Print- und Onlineseiten der Medien füllen (und auch die Kirchenräume) und die durch politische Korrektheit fad werden. Ich mache auch keinen Halt mit der Kritik vor meinen Beiträgen. In den vergangenen Weihnachtstagen, die viel Gelegenheit gaben, über gewisse Dinge nachzudenken, habe ich einmal mehr klar erkannt: Nicht schöne Elogen über Engel, Klöster oder der x-te Huoner-Chur-Artikel reissen vom Hocker, sondern Texte, die polarisieren, aufdecken und wirklich zum Nachdenken anregen. Und manchmal auch richtig weh tun. Auch die immer gleichen Reformstau-Artikel interessieren längst nicht mehr. Es siecht so vieles in dieser Kirche Schweiz halbverschlafen dahin und bestimmte Zustände und Haltungen werden als gottgegeben hingenommen. Es ist wirklich Zeit für frischen Wind, auch was journalistische Gefässe angeht. Daher: Es braucht mehr solche frechen Ideen wie Remo Wiegands Gottesdienst-Rating.