Mehr als 10 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben eine Einschränkung: Sie kann visuell, auditiv, motorisch oder kognitiv sein. Hürden gibt es für sie überall, besonders im Internet. Der barrierefreie Zugang zu Webinhalten wird nur zögerlich umgesetzt.
Der internationale Tag der Menschen mit Behinderung wird seit 1993 jedes Jahr am 3. Dezember begangen. Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Gedenk- und Aktionstag soll das Bewusstsein für die Belange der Menschen mit Behinderung stärken. In der Schweiz setzen sich zahlreiche Verbände für mehr Teilhabe ein, z.B. der Dachverband der Behindertenorganisationen Schweiz oder der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband. Es gibt nach wie vor viel zu tun, v.a. im Bereich der digitalen Barrierefreiheit. Webangebote, gleich welcher Art, sollen von allen Menschen genutzt werden können, unabhängig von körperlichen Einschränkungen. Bei deren Erstellung werden Menschen mit Behinderung jedoch selten mit einbezogen und Kriterien der Barrierefreiheit nicht oder nur unzureichend umgesetzt.
10 Prozent der Schweizer Bevölkerung hat einen Bedarf an digitaler Barrierefreiheit
Abgesehen von wirtschaftlichen und moralischen Aspekten im Bezug auf Barrierefreiheit gibt es auch rechtliche Orientierungshilfen. In der Bundesverfassung wird festgehalten, dass niemand diskriminiert werden darf aufgrund einer Behinderung, auch und besonders nicht im Internet. Darum sollte das Thema Barrierefreiheit bereits während der Erstellung eines Webangebots implementiert und regelmässig sichergestellt werden. Von einer guten User Experience profitieren schlussendlich alle Nutzerinnen und Nutzer.
Die Standards für einen solchen barrierefreien Zugang sind in der W3C Web Accessibility Initiative (WAI) festgehalten. 1997 gegründet hat die WAI zum Ziel, das World Wide Web möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Der Europäische Rat hat 2000 beschlossen, dass öffentliche Websites in Europa bis zum 1. Januar 2008 die sog. WCAG-Kriterien erfüllen müssen. Die aktuellen WCAG-Richtlinien sind in vier Prinzipien gruppiert:
Die detaillierten Guidelines können hier eingesehen werden.
Entwickler sollten sich bereits zu Beginn eines Projekts fragen, ob komplexe Interaktionselemente und Animationen einen echten Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer bringen. Eine klare Struktur, einfache Navigation und ein guter Farbkontrast sind erste Bausteine für eine barrierefreie Website.
Mit dem Tool von «siteimprove» können Sie testen, wie barrierefrei Ihre Website ist.
Die Berater von «Kirche kommuniziert» unterstützen Sie beim Thema digitale Barrierefreiheit und User Experience.
Kirche kommuniziert
Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant
https://www.blogs-kath.ch/guidelines-fuer-digitale-barrierefreiheit/