Weniger kaufen – weniger verschwenden

Wer ausser Technik-Freaks hätte nicht schon so gedacht: «Ich überlege mir öfter, ob ich ein neues Gerät wirklich brauche. Denn eigentlich macht es mich glücklicher, wenn ich mich nicht in die Funktion eines Geräts eindenken muss.»

Verzicht?
Diese Aussage ist wieder einmal der Beweis dafür: Verzicht muss nicht schmerzen. Er kann auch zur mehr Lebensqualität beitragen.

Das hier gemeint heisst Suffizienz. Die Wissenschaft versteht darunter «eine Lebens- und Wirtschaftsweise, die dem Überverbrauch von Gütern und damit von Stoffen und Energie ein Ende setzt».

Nochmal eine Klärung: Es geht auch – aber nicht nur! – um das umweltgerechte Verhalten von Einzelnen. So wichtig das ist. Es wurde ausgerechnet, dass durch individuelles Verhalten bloss kaum die Hälfte der notwendigen Einsparung von Treibhausgasen möglich ist. So ist auch in einem weiteren einen neue «Wirtschaftsweise» gefordert: selbst auferlegte Verbesserungen und ebenso politische Rahmenbedingungen.

Abschied vom Wachstumswahn
Eine der «Profeten» einer alternativen Lebensweise ist der deutsche Ökonom Niko Paech. Ein zentraler Ansatz heisst für ihn Abschied vom Wachstumswahn. Er ist damit nicht der einzige. Aber immer noch meinen die Allermeisten, die bei uns und weltweit das Sagen whaben, nur ein ständiges Wirtschaftswachstum könne die Welt retten. So denken nicht nur Wirtschaftsbosse, sondern leider auch Gewerkschaftsführer. Sie vergessen: unkontrolliertes Wachstum bedeutet Krebs …

Und Paechs Grundüberzeugung: «Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht.»

Was tun?
Meine Überlegungen verdanke ich u.a. der Zeitschrift der Schweizerischen Energiestiftung/SES («Energie & Umwelt»). Die Ausgabe 3/21 bringt auf zwei Seiten «Suffizienz-Tipps für Anfänger:innen und Profis. So etwa:

-Wie eingangs erwähnt, weniger Geräte und Apparate kaufen! Denn: 10 000 Gegenstände sind in einem durchschnittlichen Schweizer Haushalt zu finden.

-Keine Kurzstreckenflüge. Diese seien «nur für Vögel und Insekten» sinnvoll.

– Treppensteigen statt Lift benutzen. Wer im vierten Stock wohnt und dies tut, spart im Jahr nicht weniger als 1000 Kilowattstunden im Jahr. Auch hier kein Verzicht: Das Geld für überflüssige Energie lässt sich sinnvoller ausgeben. Nicht nur in diesem Beispiel …

Walter Ludin

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

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