Das christliche Erbe der Schweiz entdecken

Die Orthodoxe Kirche verehrt um die 120 Heiligen mit einem direkten Bezug zur Schweiz. Diese umspannen alle christlichen Jahrhunderte: von den Ehrwürdigen Beatus und Achatus bis hin zum heiligen Hierarchen Johannes von Shanghai und San Francisco. Zum 85-Jahr-Jubiläum führt die russisch-orthodoxe Auferstehungskirche Zürich mit einem Pilgerpass Interessierte zu den Wirkstätten der Schweizer Heiligen.

Die russisch-orthodoxe Auferstehungskirche Zürich hat zu ihrem 85. Jubiläum einen Pilgerpass lanciert, der durch die Wirkungsstätten der Schweizer Heiligen führt. Mit dem Pass können sich Pilgerinnen und Pilger ihre Besuche per Stempel quittieren lassen, schreibt das Onlineportal nau.ch. Mit dem Pilgerpass können auch Gläubige anderer Konfessionen das geistliche Erbe der Schweiz neu entdecken. «Ziel ist es, diese Heiligen unter orthodoxen Gläubigen – und eventuell auch wieder unter unseren westlichen Geschwistern – bekannt zu machen und zur Verehrung ihrer Heiligtümer anzuregen», sagt Dani Schärer, Diakon der russisch-orthodoxen Auferstehungskirche in Zürich. Alle Informationen sind online auf einer neuen Homepage «Orthodoxe Heilige»zugänglich.

Schatz für die Öffentlichkeit

In jahrelanger Kleinarbeit haben Gläubige der Russisch-orthodoxen Kirchen Zeugnisse und Legenden vom Leben der Schweizer Heiligen aufgearbeitet. Seit 2013 feiern die russisch-orthodoxen Gemeinden in der Schweiz immer am Bettag das «Fest der Versammlung aller Heiligen, die in der Schweiz erschienen sind». Es gibt dazu eine eigene Ikone und alle gottesdienstlichen Texte. Nun machen die Orthodoxen diesen Schatz der Öffentlichkeit zugänglich. Ein Pilgerpass führt zu den Wirkstätten und Reliquien der Heiligen. Darauf aufgeführt sind bekannte Pilgerorte wie St. Gallen, Einsiedeln und St.-Maurice, aber auch unbekanntere Stätten im Jura, auf der Insel Rheinau oder im bündnerischen Tomils. Im Jubiläumsjahr 2021 organisiert die Kirche jeden Monat eine Pilgerfahrt in der Schweiz, schreibt das Onlineportal bluewin.ch.

Höhepunkt am Buss- und Bettag

Rund 150’000 orthodoxe Christen leben in der Schweiz. Die meisten von ihnen sind Migrantinnen und Migranten. In den Schweizer Heiligen finden sie einen Ankerpunkt, der die neue Heimat mit den religiösen Traditionen ihrer Herkunftsländer verbindet. Die russisch-orthodoxe Auferstehungskirche Zürich wurde 1936 durch Schweizer Auswanderer gegründet, die nach der kommunistischen Revolution in die Schweiz zurückgekehrt waren. Die Kirche widmet ihr 85-jähriges Jubiläum den Schweizer Heiligen und führt das ganze Jahr über monatliche Pilgerfahrten durch. Höhepunkt ist eine bischöfliche Liturgie am eidgenössischen Buss- und Bettag, dem 19. September, dem orthodoxen Fest aller Schweizer Heiligen.

Markus Baumgartner

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

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