Die «selbst verschuldete Unmündigkeit»

Wie wallen sie auf, die Wogen der Empörung, wie hysterisch wirkt dieses von manchen Medien angefachte Geschrei, wie brutal bekommen die Warner/innen vor dem geistigen Überwachungsstaat recht, wenn ein Mensch wie Jan-Josef Liefers (der übrigens schon 1989 auf dem Alexanderplatz seine Stimme erhob und seine Courage offenbarte) darauf hinwies, dass das «nur allem zustimmen und tun, was man uns sagt» die neue Parole für den/die brave/n Überwachungsbürger/in ist, und dafür vom Mainstream angefeindet wurde (ja selbst zum Boykott des neuen Tatorts aus Münster wurde aufgerufen – er war übrigens wie gewohnt brillant) der Polizei vorgeworfen wird, nicht mit genügend Repressionswillen den unmaskierten, schellenschwingenden und friedlichen Demonstranten/innen zu begegnen (mitten in einer Welt, in der Dutzende Unmaskierter in Hotelrestaurants tafeln und ihre Kleinkinder dazu kreischen lassen – die bedürfen offensichtlich nicht der Repression!) allen Ernstes erwogen wird, Literatur und Literaturgeschichte, ja Philosophie und Philosophiegeschichte, nach Genderkriterien, nach «Geschlechtergerechtigkeitskriterien», nach «Rassismusverdächtigungs-Normen» zu prüfen, zu zensurieren, und so allenfalls künftigen Generationen von Lesenden, Lernenden und Studierenden Wertvolles kurzerhand vorenthalten wird – Papa/Mama Staat weiss, was Dir wohltut selbst genau der Mann, der uns einst vor der Selbst-Entmündigung warnte, nun wegen Zugehörens zum falschen Jahrhundert (!! – sic, Quelle des Irrsinns!) zensuriert und seine potentiellen Lesenden entmündigt werden sollen O Mensch, begib Dich doch in die neu formulierte Falle und freue Dich der neu erworbenen geistigen Sklaverei!

(verfasst nach einigen Tagen Abstand-Ferien, Hotelaufenthalt – s.oben – und gründlichem Nachdenken)

Heinz Angehrn

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

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