Es ist – oder müssen wir leider sagen? – es war immer ein eindrückliches Erlebnis: An Weihnachten und Ostern werden/wurden die katholisch Glaubenden auf dem ganzen Erdkreis incl. Stadt Rom im gleichen Augenblick vom Papst gesegnet. In stark gläubigen Familien kniete man dazu nieder. Ich tat es übrigens vor Jahren auf Geheiss des Pfarrers auch in einem römisch-katholischen Pfarrhaus.
Soll nun alles zu Ende sein? Ich befürchte, dass es «wahrscheinlich» so ist. Denn aus dem Vatikan kam gerade die beängstigende Nachricht, die Lossprechung, die ein Priester per Smartphone gäbe, sei ungültig. Der zuständige Kardinal, der den erhabenen Titel Grosspönitentiar trägt, meinte, «die echte Übertragung der Absolutionsworte» könne nicht durch «elektrische Schwingungen» übermittelt werden. Die «realen Präsenz» des Beichtvaters sei nötig. Immerhin fügte Eminenz den Zusatz an, dies sei «wahrscheinlich».
Wenn es wahrscheinlich so ist: Wie sollen dann die päpstlichen Segensworte, durch «elektrische Schwingungen» nach urbi et orbi übermittelt, wirksam sein? Eine bange Frage, die uns sicher noch bis Weihnachten intensiv beschäftigen wird!
Walter Ludin
Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant
https://www.blogs-kath.ch/kein-globaler-weihnachtlicher-segen/