Zeit für Geschenke

Das Konzil hatte vielen Personen, insbesondere den Konzilsvätern und den Konzilsexperten, viel Arbeit abgefordert. Darum war in der letzten Konzilsphase die Zeit der Geschenke angebrochen.
Ende Oktober schenkte Papst Paul VI. den Konzilsvätern eine Biographie des hl. Karl Borromäus sowie eine Erinnerungsmedaille. Dom Helder Camara würdigte diese Gaben in seinen Briefen. Die Idee, eine Biographie über den Bischof der tridentinischen Reformen zu schenken, scheint ihm sehr glücklich zu sein. «Wenn es für das II. Vatikanum wie für das Konzil von Trient Heilige geben würde (und es wird solche geben), ja, dann wird das Konzil dadurch Geltung erhalten» (CaLe 2,970). Sogleich fügt Camara eine Bemerkung an, die erkennen lässt, dass das Konzil deswegen nicht zur einer individualisierten Heiligkeitsübung wird. Niemand werde isoliert heilig, und es gehe hier um eine Heiligkeit, die an der Entscheidung hängt, sich ganz dafür einzusetzen, dass das II. Vatikanum konkret umgesetzt wird.
Die Erinnerungsmedaille zeigt Paul VI., wie er die Tiara ablegt, sowie die petrinischen Schlüssel zusammen mit dem Hirtenstab und einem Olivenzweig darstellt – für Camara sprechende Symbole der Transformation der Kirche und des Petrusdienstes.
Im Dezember erhielten die Konzilsväter einen Ring als Ausdruck höchsten Wohlwollens für die Bischöfe, die mit dem Papst beraten hatten, «wie der Glanz und der Eifer der Kirche Christi» erneuert werden könnte.
(emf; vgl. A 5,543)
 Wir wünschen allen Lesern und Leserinnen des Konzilsblogs ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!

Konzilsblogteam

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