Aus den Hirtenschreiben von Schweizer Bischöfen in der Fastenzeit 1966

Mehrere Schweizer Bischöfe machten das Zweite Vatikanische Konzil in der Fastenzeit 1966 zum Thema ihrer Hirtenschreiben. Franziskus von Streng (Bistum Basel-Lugano) freute sich über die Einheit in der Vielfalt, auch über die alle von der Kirche verkündeten feierlichen Lehrsätzen, welche die seit jeher geglaubten fundamentalen Wahrheiten einschlossen. Er erlebte das Konzil als theologischen Aufbruch, mit der Bibel als Glaubensquelle. In der Einladung von Nichtkatholiken ans Konzil sah er etwas vom Grössten an diesem Konzil. Nun gehe es darum, die Konzilsbeschlüsse umzusetzen. Er tönte die Bildung eines Diözesanrats von Priestern und Laien an, ebenso von Pfarreiräten auf lokaler Ebene.
Bischof Johannes Vonderach (Bistum Chur und Administrationsgebiete Zürich, Glarus, Liechtenstein, Uri ohne Urserntal, Ob- und Nidwalden) rief zur Umsetzung der Konzilsbeschlüsse und zur Erneuerung von innen her auf. Was immer der Einheit diene, soll von Priestern und Laien getan werden, und die Laien sollen ihre göttliche Sendung im Alltagsleben erkennen.
Bischof Josephus Hasler (Bistum St. Gallen) betonte, dass das Konzil durch die ausdauernde Arbeit aller wirksam werden soll, wobei man sich an die endgültigen Konzilsbeschlüsse zu halten habe.
Bischof Nestor Adam (Bistum Sitten) betonte, dass sich an der Glaubenslehre nichts geändert habe, aber es gebe nun keine Verdammungen mehr, da die Leute auf positive Weise aufgeklärt und ermutigt werden müssten. Dringlich sei vor allem das Apostolat der Laien.
Franziskus Charrière (Bistum Lausanne-Genf-Freiburg) erachtete die Gewissenserforschung, die während des Konzils ebenfalls dazu gehört hatte. Er betonte danach die Wichtigkeit der Beichte – ein Hinweis darauf, dass die Beichte schon vor 50 Jahren in einer Krise war.
(ufw; Aus Hirtenschreiben schweizerischer Bischöfe zur Fastenzeit 1966, in: SKZ 134 [1966], Nr. 11, 168 f.)

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