Zeichen der Hoffnung

Früher war alles schlechter

«Das Volk, das im Finstern sass, hat ein helles Licht gesehen.» Mit diesem Satz wird im heutigen Evangelium das Wirken Jesu zusammengefasst. Sie sind wohl mit mir einig, wenn ich sage: Auch in der heutigen Welt sitzen viele Menschen, ja ganze Völker in Finsternis: im Dunkeln von Elend, Hass und Krieg. Dazu kommt die zunehmende Zerstörung unserer Lebenswelt: der Schöpfung, die Gott uns anvertraut hat. Wer Zeitung liest oder Radio hört, wird Tag für Tag damit konfrontiert. Oft können wir solche Berichte nicht mehr hören. Wir schalten ab.

Umso wichtiger ist es, dass wir nicht nur das Dunkle unserer Welt wahrnehmen; dass wir nicht blind sind für das Helle, Lichte: für die Hoffnungsstreifen am Horizont. Erlauben Sie mir, dass ich einige konkrete Beispiele erzähle.

Zuerst der Hinweis: Wir – vor allem wir Älteren – sagen so oft: «Früher war alles besser.» Während Jahren hat das deutschen Nachrichtenmagazin SPIEGEL in jeder Nummer das Gegenteil nachgewiesen. Unter der Rubrik «Früher war alles schlechter» wurde ganz anschaulich in Worten und mit Graphiken gezeigt, wie es auf unzähligen Gebieten Fortschritte gab.

Ich möchte hier wie versprochen einige Beispiele anfügen (allerdings auf Grund anderer Quellen).

Nun genug der Statistiken, die für uns als Hoffnungsschimmer wirken, als Licht am Horizont.

Nun möchte ich noch kurz auf Jesus zurückkommen. Wenn das Evangelium vom «hellen Licht» spricht, meint es die heilende, frohmachende Botschaft von Jesus. Er brachte eine neue Orientierung in das Leben der Menschen. Denn er zeigte ihnen, wie sie glücklicher, sinnvoller leben können, wenn sie einander lieben statt hassen; wenn sie miteinander teilen statt alles für sich horteten; wenn sie einander helfen statt egoistisch nur auf das eigene Wohlergehen zu starren.

In all dem wurde etwas von dem erfahrbar, von dem das Ende des heutigen Evangeliums spricht: nämlich vom Himmelreich oder – wie man besser übersetzen kann – vom Reich Gottes, das nahe ist. Es kam durch Jesus immer näher.

Und vergessen wir nicht: Auch heute will es sich immer mehr ausbreiten, durch die Taten seiner Jünger und Jüngerinnen, also durch uns. Gott beruft uns, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Aufbau seines Reiches zu sein. Es gibt trotz grossen gesellschaftlichen Fortschritten viel Arbeit. Bitten wir Gott, dass er uns Menschen die Kraft gibt, das Notwendige zu tun.

Elisabethenheim, Luzern, Sa 16.30; Kapuzinerinnenkloster Gerlisberg, Luzern, So 17 Uhr

Walter Ludin

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

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