Die grosse Chance von WhatsApp

Wie sollen Mitarbeitende in den Kirchen die Plattform WhatsApp nutzen? Tatsache ist, dass die Nutzung sehr hoch ist. 65 % der Bevölkerung nutzen WhatsApp regelmässig. Gerade bei den 14- bis 19-Jährigen ist sie äusserst beliebt. Wie die App in Organisationen eingesetzt werden kann und welche Hürden der Datenschutz mit sich bringt, zeigt Charles Martig auf.

Im professionellen Einsatz mit WhatsApp gibt es zwei Varianten, die bedacht werden sollten. Gruppen sind die eine Möglichkeit. Hier chatten alle mit allen und tauschen sich aus. Der Broadcast im System «1 zu n» ist die zweite Anwendungsvariante. Im Katholischen Medienzentrum verwenden wir eine Gruppenchat für das News-Team von kath.ch. Hier werden kurze und schnelle Meldungen ausgetauscht oder «Notfälle» wie plötzliche Krankheit oder Verhinderung wegen Verkehrschaos kommuniziert. WhatsApp-Gruppen sind in der Kirche aber auch sehr interessant, um Jugendgruppen, Chöre oder Müttervereine zu koordinieren und zu pflegen. Die Chatfunktionen erlauben es, Nähe herzustellen und in einem ständigen Austausch untereinander zu sein.

Bei Gruppen-Chats braucht es Zustimmung

Bei dieser Verwendung sollten sich professionelle Mitarbeitende die Frage stellen, ob sie über ihre private Mobilnummer die Gruppe organisieren, oder doch eine separate SIM-Karte verwenden, um auf WhatsApp aktiv zu sein. Beim Hinzufügen von Gruppenmitgliedern ist zu beachten, dass es ein sogenanntes «Opt-In» braucht. Nutzer und Nutzerinnen sollten vorinformiert werden, dass sie eine Aufnahme in eine neue WhatsApp-Gruppe bekommen und aktiv zustimmen. Ansonsten könnte es mit den strengen Vorgaben der Europäischen Datenschutzverordnung in Zukunft Schwierigkeiten geben.

Broadcast für Weihnachten nutzen

Der Broadcast auf WhatsApp ist ein spannendes Tool, weil es erlaubt, zu einem besonderen Fest oder Ereignis Menschen mit einer Nachricht, mit Bildern oder Videos zu erreichen, die untereinander nicht vernetzt sind. Die Antworten gehen dann direkt zurück zum Absender des Broadcast, d.h. die Beteiligten können Ihre Mobilnummer und ihre Identität vor anderen Empfängern des Broadcast schützen. Die Nummer ist nur dem Administrator des Broadcast bekannt.

Ein Broadcast ist zum Beispiel interessant im Zusammenhang mit Advent und Weihnachten. In dieser Jahreszeit sind inspirierende Inhalte besonders gefragt. Die Anmeldung auf den Broadcast zum Thema «Weihnachten» ist deshalb attraktiv. Allerdings geht es hier darum, die Mobilnummern von potentiellen Nutzerinnen und Nutzern zu finden und ihnen eine offenen Zugang für die Anmeldung auf den Broadcast zu geben. Auch hier gilt die Grundregel des «Opt-In».

Dialog ist gefragt

Bei der Verwendung von WhatsApp für die Organisationskommunikation ist jedoch immer daran zu denken, dass es um Dialog geht. Der direkte Austausch und die Interaktion sind wichtig. Wer diesem Grundsatz nicht zustimmt, ist auf WhatsApp am falschen Platz. Aus Sicht einer Teamleiterin oder eines Arbeitgebers ist zu überlegen, ob mehrere Administratoren für die WhatsApp-Gruppen oder Broadcasts zuständig sind, damit ein Ferienstellvertretung oder Schichtarbeit mit dem Tool möglich wird. Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen!


Zahlen zur WhatsApp Statistik (statista.de)

Ohne Opt-in kein WhatsApp-Newsletter (internetworld.de)

Ist die Nutzung von WhatsApp in der Schweiz illegal? (steigerlegal.ch)

Kirche kommuniziert

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

https://www.blogs-kath.ch/die-grosse-chance-von-whatsapp/