Tempus fugit

Im sogenannten «Calefactory», dem Aufenthaltsraum der Klostergemeinschaft von St. Meinrad, steht eine Standuhr, an welcher ich mehrmals am Tag vorbeigehe. Auf ihrem Zifferblatt stehen die lateinischen Worte «TEMPUS FUGIT» – «Die Zeit flieht». Der Spruch soll daran erinnern, dass unsere Zeit begrenzt ist und dass man sie deshalb bestmöglich nutzen soll.
Zurzeit brauche ich jedoch nicht durch die Standuhr an diese Lebensweisheit erinnert zu werden! Vieles deutet in letzter Zeit darauf hin, dass meine Tage in St. Meinrad gezählt sind. Zudem vergeht die Zeit seit meiner Ankunft im letzten August ohnehin wie im Flug. Bis zum Tag meiner Heimreise am 13. Mai sind es nur noch 51 Tage! Und bis dahin gibt es noch einiges zu tun: mehrere Übungspredigten, eine Übungsmesse, eine grössere schriftliche Arbeit und die regulären Vorlesungen im Seminar. Daneben bleibt glücklicherweise auch Zeit für angenehmere Dinge. Dazu gehört ganz sicher das Reisen.
Heute fliege ich in den Süden der Vereinigten Staaten nach New Orleans, wo ich in der Saint Joseph’s Abbey, einem Tochterkloster von St. Meinrad die Karwoche und das Osterfest verbringen werde. Ich freue mich sehr auf diese Gelegenheit, eine andere Klostergemeinschaft und die Stadt New Orleans kennenzulernen.
Zwei Wochenendausflüge sind zudem für den April geplant: Mit Mitbrüdern geht es nach Saint Louis im Bundesstaat Missouri und in die Saint Benedict’s Abbey in Atchison im Bundesstaat Kansas. Beide Reiseziele liegen westlich von St. Meinrad.
Die kommenden Wochen werden also einiges an Abwechslung bereithalten und dann heisst es schon bald Abschied nehmen. Abschied nicht nur vom Ort, sondern auch von vielen Menschen, die ich in den vergangenen Monaten kennen und schätzen gelernt habe. Ein kleiner Trost ist eine geläufige Ergänzung des oben erwähnten Spruchs: «TEMPUS FUGIT – AMOR MANET» – «Die Zeit vergeht – die Liebe bleibt».
fr. Philipp

Philip Steiner

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

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