Charles Martig

Mehr Mut zum Facebook-Marketing

Die Facebook-Auftritte der Kirchen in der Schweiz haben zu wenig Reichweite, um eine Wirkung zu erzielen. Zudem sind sie «unsexy und langweilig». Der Facebook Experte Thomas Hutter empfiehlt deshalb die Entwicklung eines aktiven Social-Media-Marketings. Er macht den Kirchen Beine.

Die Facebook-Auftritte der Kirchen in der Schweiz haben zu wenig Reichweite, um eine Wirkung zu erzielen. Zudem sind sie «unsexy und langweilig». Der Facebook Experte Thomas Hutter empfiehlt deshalb die Entwicklung eines aktiven Social-Media-Marketings.
Zu viele Ankündigungen und zu wenig Interessantes und Unterhaltendes bieten die kirchlichen Facebook-Auftritte in der Schweiz. Neben dem fehlenden Marketing und der mangelnden Identifikation mit den Kirchen diagnostizierte Thomas Hutter an seinem Referat vom 6.9.2013 in Zürich auch die starke Konkurrenz im Social Web.

«Facebook ist niemals das Warum»

Bei der Entscheidung für einen Social-Media-Auftritt sollte es niemals darum gehen, dass Facebook oder ein anderes Netzwerk zum Selbstzweck wird. Vielmehr empfiehlt Hutter, die Ziele zu bestimmen, bevor das Aufschalten einer Facebook-Seite in Angriff genommen wird. Eine Organisation müsse sich immer zuerst die Frage stellen: Warum nutzen Menschen Social Media? Im Kern sind es fünf Bedürfnisse, die dabei befriedigt werden: Kommunikation, Selbstdarstellung, Unterhaltung, Dating und Information. Facebook-Nutzende interagieren sehr stark mit Freunden und Familie, lieben es aber auch mit Marken in Verbindung gebracht zu werden. Diese Verhaltensweisen und Bedürfnisse müssen bei den Community Managern der Facebookseiten genau wahrgenommen werden, um Erfolg zu haben.

Hier geht’s lang

Die Kirchen sollten sich vermehrt trauen, Marketing-Instrumente anzuwenden. Zum Beispiel biete sich dabei Facebook-Ads an. Damit werden bestimmte Posts gegen Bezahlung im Newsstrom von Facebook-Profilen stärker hervorgehoben und besser platziert. Die Sichtbarkeit nimmt damit deutlich zu. Hutter machte den kirchlichen Facebook-Community-Manager auch Mut, Neues zu versuchen und zu experimentieren. Ein wesentlicher Faktor bestehe auch darin, die Mitglieder regelmässig zu aktivieren und damit Verbundenheit zu zeigen. Grundlage für ein erfolgreiches Facebook-Marketing sind klar definierte Ziele und eine regelmässige Überprüfung, wie weit die Zielerreichung fortgeschritten ist.

SBB ist seit Juli 2012 im Web 2.0 aktiv

Am Event zu Online-Trends für die Kirchen berichtete Social Community Manager Daniel Schwarz von seinen ersten Erfahrungen bei der SBB. Die Schweizerische Eisenbahn ist erst seit Juli 2012 auf Facebook aktiv und eröffnete im Juni 2013 ihren Twitter Account. Der Blick von Daniel Schwarz hinter die Kulissen zeigt, dass eine Gross-Organisation wie die SBB ihre Social-Media-Präsenz als Beziehungspflege mit den Kunden versteht. So sind auch die Social Media Redaktion in Bern und der Kundendienst in Brig eng aufeinander abgestimmt. Damit gelingt es von 6.00 Uhr in der Früh bis um 22.00 Uhr eine Social Media Präsenz dauerhaft zu gewährleisten. Der Anspruch besteht darin, dass jeder Kunde innherhalb einer Stunde eine Antwort bekommt.

Präsentation von Thomas Hutter  «Die Kirche im Web – Was geht, was geht nicht?»
Präsentation von Daniel Schwarz «SBB im Social Web»
Facebook Community der kirchlichen Social Media Fachleute (Deutschschweiz)
Informationen und Tipps zu Folge mir! Online-Trends für die Kirchen

10. September 2013 | 10:31
von Charles Martig
Lesezeit: ca. 2 Min.
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