Markus Baumgartner

Lauschen, schauen, erleben

In der Aarauer Innenstadt konnten die Menschen lauschen, schauen und erleben. Es war ein Erlebnisparcours der anderen Art: Angeboten wurden zum Beispiel ein Gesprächssofa, Kerzenlabyrinth, Vogelexkursion und eine Podiumsdiskussion zum Thema Achtsamkeit.

Die Vögel in der Stadt zwitschern hören, sich dem eigenen Atem zuwenden, zu zweit eine Gehmeditation machen, einem Brunnengang folgen oder einer Geschichte lauschen: Zum Thema «Achtsames Aarau» wurde ein buntes Angebot auf die Beine gestellt, um im städtischen Treiben innezuhalten und auf das Hier und Jetzt zu achten.

Die Fachstelle Bildung und Propstei der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau und der Pastoralraum Aarau konnten verschiedene Partner zur Mitwirkung gewinnen. Der Mitarbeiterkreis der Gehörlosen bot Kaffee in der Markthalle an. Hier konnte achtsame Kommunikation ohne gesprochene Worte erprobt werden. An der Klage- und Fragemauer der christlich-jüdischen Arbeitsgemeinschaft hatten eigene Anliegen Platz. Auch das Lichterlabyrinth auf dem Kirchplatz der Pfarrei Peter und Paul lässt ganz in den Moment eintauchen.

Aktuelle Reizüberflutung

Das Podiumsgespräch in der Stadtbibliothek Aarau beleuchtete Achtsamkeit von unterschiedlichen Seiten. Der Islam-Reformer Kerem Adigüzel ist der Achtsamkeit im Koran nachgegangen. Christoph Frutiger arbeitet als Psychotherapeut im Kantonsspital Aarau auch mit Krebspatienten. Und für Christian Rutishauser, den Provinzial der Schweizer Jesuiten oder die Perkussionistin Didine Stauffer gehört die Achtsamkeit zum Alltag. Die Podiumsteilnehmenden kamen überein, dass es angesichts der aktuellen Reizüberflutung besonders schwierig sei, achtsam zu sein, berichtet die Online-Plattform «Horizonte-Aargau».

An öffentlichen Orten

Das Wetter meinte es nicht allzu gut mit den Veranstaltern. Wegen immer wieder einsetzender Niederschläge blieben die Besucherzahlen bei den Openair-Installationen unter den Erwartungen. Ziel der verschiedenen Aktionen war es, spirituelle Angebote besonders Menschen zugänglich zu machen, die sich von den Kirchen entfremdet haben. An öffentlichen Orten sollte Spiritualität als Lebensressource erfahrbar werden. Projektleiterin Susanne Andrea Birke zieht eine positive Bilanz und ist vor allem überwältigt vom Einsatz aller Mitwirkenden: «Trotz Wind und Wetter war so viel Engagement und Kreativität spürbar». In zwei Jahren soll die Veranstaltung möglichst am selben Ort wieder stattfinden.

Herzlich, Markus Baumgartner

Bild horizonte-aargau.ch
1. Juli 2019 | 22:17
von Markus Baumgartner
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