Br. Paul Tobler

Klösterliche Ferien

Auch im Kloster gibt es Ferien. Diese gingen für mich soeben zu Ende. Meine ersten «persönlichen» Ferien. Ich war zuerst eine Woche in Ausbildung im Kloster Heiligkreuz in Cham und vergangene Woche als Feriengast bei den Mitbrüdern von Engelberg.
Ungefähr drei Wochen pro Jahr dürfen wir für Ferienzwecke planen. In den ersten 1.5 Jahren, dem Noviziat, beschränken sich Ferien auf gemeinsame Unternehmungen der Brüder dieser «Stufe» sowie des für sie verantwortlichen «Novizenmeisters». Die folgenden drei Jahren – in denen ich stehe – öffnet sich die Möglichkeit, in anderen Klöstern zu Gast zu sein. «Ausgewachsene» Mönche haben auch die Möglichkeit zu kleineren Reisen und Besuchen von Verwandten und Bekannten.
Im Ausbildungsmodul im Kloster Cham gab es noch einmal viele gute Anregungen im Rahmen der Klosterübergreifenden «Noviziatsausbildung». Diesmal behandelten wir das Thema «Lectio Divina», geistliche Lesung, welche ein Grundpfeiler unserer Lebensform ist: Gebet – Lesung – Arbeit. Wir lernten, wie real in der geistlichen Lesung, speziell in der Lectio der Bibel, uns Jesus Christus selber begegnet, davon waren die alten Kirchenväter völlig überzeugt. Darum ist es gewissermassen das «Sakrament der Freundschaft mit Gott». Wir wurden gestärkt, um dieses wertvolle und wichtige Element in unserem Alltag zu pflegen und zu «beschützen», auch in hektischeren Zeiten.
Die Ferienwoche in Engelberg hat mir dann auch sehr gut getan. Bei meiner Ankunft erwartete mich ordentliches Schneegestöber, aber in den folgenden Tagen kam auch die wärmende Sonne wieder immer mehr. Ich genoss es sehr, in der Gastgemeinschaft die Gebetszeiten mitzumachen, an verschiedenen Mahlzeiten teilzunehmen, wenn ich wollte, daneben aber nach Lust und Laune auszuruhen oder mich in der schönen Bergwelt zu bewegen. So besuchte ich das «Brunni», von dort aus eine SAC-Hütte in verschneiter Höhe, wurde eingeladen auf den Titlis, wanderte auf dem «Benedictus-Weg» zu den Mitschwestern von Maria Niederrickenbach und machte eine kleine Pilgerreise zum Nationalheiligen Bruder Klaus im Flüeli Ranft.
Jetzt beginnt für mich aber wieder doppelt die Schule. Ich unterrichte weiter etwas an der Klosterschule und gehe neu auch selber zur «Schule»… Mehr zu beidem aber in kommenden Einträgen.

22. Oktober 2013 | 11:46
von Br. Paul Tobler
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!