Sibylle Hardegger

Katholisch Färöer

Flaggentag also. Der Tag an dem die Färöer eine eigene Flagge erhalten haben. Nach dem Abendessen denke ich, kurz bei der katholischen Pfarrei vorbei zu fahren, um zu sehen, wann am Sonntag Gottesdienst gefeiert wird. Und da zieht gerade eine ältere Frau die Flagge von der Fahnenstange ein. Erst auf den zweiten Blick sehe ich den wehenden Schleier. Eine der 6 Schwestern, die in der Pfarrei mitarbeiten. Als ich mich auf die Kirche zu bewege, grüsst sie mich und fragt, ob ich dänisch spreche. Nein, aber schwedisch! Das ist auch gut. Sie will wissen, woher ich komme. Ich weiss dann nie, was ich sagen soll. Schweiz oder Schweden? Ich habe mir angewöhnt zu sagen: Aus Schweden, aber ursprüngich aus der Schweiz. Ich frage sie, wann am Sonntag die Messe sei und so kommen wir ins Gespräch. Und bald gesellen sich noch 3 andere Schwestern zu uns auf den Vorplatz. Ich erzähle vom Praktikantenprojekt und sie sind sehr interessiert. Noch immer stehen wir auf dem Vorplatz. Und dann nach einiger Zeit bittet mich Sr. Marisa in die Kirche und anschliessend in den darunterliegenden Saal. Die Kirche ist bezaubernd mit ganz tollen Glasfenstern. In der Mitte in Blautönen gehalten: Der Auferstandene. 
Links der Tabernakel vor grünen Glasfenstern, welche die Farben der Insel wiedergeben.
 
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Die Ausstattung ist vor allem helles Holz, was dem Raum eine gewisse Leichtigkeit verleiht.
Mit Sr. Marisa, die ursprünglich aus Malta kommt, sitze ich im Pfarreisaal und wir unterhalten uns über das Praktikantenprojekt. Sie ist ganz begeistert von dieser Initative und stellt viele Fragen. Irgendwann springt sie auf und sagt, der Pfarrer müsste auch dazu kommen. Das interessiere ihn sicherlich. Pfarrer ist eigentlich etwas zuviel gesagt, denn die Pfarrei hat ganz verschiedene Priester, die für eine kürzere oder längere Zeit auf den Färöern den pastoralen priesterlichen Dienst leisten. Zur Zeit ist fr Paul aus Kopenhagen für einige Wochen da. Nach ihm kommt für vier Wochen eine deutscher Priester. Und fr Paul zeigt sich genau so interessiert wie Sr. Marisa. Natürlich kann ich nicht versprechen, dass ich demnächst jemanden schicken kann, aber «lets keep in touch». Und das tun wir gerne. Nach gut 1 1/2 std. verabschiede ich mich und verspreche am Sonntag zu kommen. Dann nämlich soll Erstkommunion gefeiert werden. Anzahl Kinder: 1 Junge! 

3. Mai 2014 | 18:25
von Sibylle Hardegger
Lesezeit: ca. 1 Min.
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