Br. Paul Tobler

Junioratswoche der Benediktiner

Ein Benediktinerkloster hat eine hohe Eigenständigkeit, und wer ins Kloster eintritt, bindet sich an dieses spezifische Kloster. Eine lockere Verbindung zwischen den verschiedenen Schweizer Benediktinerklöstern gibt es aber trotzdem, in Form der «Kongregation» der Männer sowie die «Föderationen» der Schwestern und Nonnen, inklusive grenznaher deutscher und Südtiroler Klöster.
Vergangene Woche trafen sich aus diesen Klöstern die «Junioren» – also Schwestern und Brüder welche noch weniger als fünf Jahre im Kloster sind – zur jährlichen «Junioratswoche», im Kloster Mariastein bei Basel, zweitgrösster Schweizer Wallfahrtsort. Wir waren 17 junge Ordensleute sowie «Novizenmeister», also Ausbildungsverantwortliche, aus Engelberg, Mariastein, Marienberg (It), Muri-Gries, Disentis, Müstair, Glattburg, Wurmsbach und Magdenau (Zisterzienserinnen).
In einem Unterrichtsteil beschäftigten wir uns mit «Kommunikation». Wir lernten etwa, dass eine Nachricht verschiedene Ebenen enthält – und nebst der scheinbar alleinigen Sachebene auch noch andere Signale mitklingen. Weil es besonders schwierig ist, wenn unausgesprochene Signale, wie die Körpersprache, dem Gesprochenen widersprechen, erkannten wir als ein christliches Fazit: «Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein» (Mt 5,37) – also aufrichtige, ehrliche Kommunikation.
Genauso wichtig waren aber die Gelegenheiten, mit den «Altersgenossen» über den Alltag ins Gespräch zu kommen. Bei den meisten Mahlzeiten, in der freien Zeit oder bei abendlichem Zusammensitzen tauschten wir aus über unsere Realitäten, Freuden, Herausforderungen, Aufgaben, etc. Mich freute es, dass wir auch positiv und vertrauensvoll über zukünftige Entwicklungen und Veränderungen unserer Klöster ins Gespräch kamen.
Es war eine schöne Abwechslung, ein wenig Ferien, Gelegenheit zum Ausruhen und zum persönlichen Gebet bei der Muttergottes «vom Stein». An einem Ausflugstag mit schöner Wanderung entwickelten wir Faszination für ein grosses Karussell auf einer Waldlichtung und wurden sichtbar dem Status als «Junioren» gerecht. Und ich nehme die Erkenntnis mit nach Hause, dass in Mariastein offenbar immer schönes Wetter ist. Die Wallfahrt dorthin ist auf jeden Fall empfehlenswert.

27. August 2013 | 14:24
von Br. Paul Tobler
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