Konzilsblogteam

«Instrumente, die sich manchmal mühselig dahinschleppen»

Eine Diskussion, die schon um die Rede von den Presbytern in Lumen gentium geführt wurde (vgl. Konzilsblog am 22.9.2014), wiederholte sich im Blick auf das Dekret über Dienst und Leben der Priester. Die Presbyter sollten nicht nur in Abhängigkeit und Unterordnung beschrieben werden, sondern als Mitarbeiter, die vertrauensvoll mit dem Bischof zusammenarbeiten.
Kurz vor der Endabstimmung wurde Anfang Dezember 1965 in der Konzilsaula das überarbeitete Dokument vorgestellt. Für die Verhältnisbestimmung zwischen Bischöfen und Presbytern hatten der Kommission verschiedene Veränderungsvorschläge vorgelegen. Der eine, hinter dem 27 Konzilsväter standen, wünschte die Formulierung: «Wegen dieser Gemeinschaft also im gleichen Priestertum und Dienst sollen die Bischöfe die Priester als ihre Brüder und Freunde betrachten». Ein anderer Vorschlag, der von drei Konzilsvätern gestützt wurde, wollte in diesem Satz aber von «Söhnen und Freunden» sprechen.
Die Kommission begründete ihren Entscheid für die Formulierung «Brüder und Freunde» damit, dass die «Gemeinschaft im gleichen Priestertum» eine christliche Brüderlichkeit begründet, von der im Text wenigstens einmal die Rede sein solle.
An derselben Stelle führt der endgültige Text von PO 7 den Priesterrat als Beratungsgremium des Bischofs ein. Denn die Bischöfe sollen die Presbyter «gern anhören, ja sie um Rat fragen und mit ihnen besprechen, was die Seelsorge erfordert und dem Wohl des Bistums dient. Um das aber in die Tat umzusetzen, soll in einer den heutigen Verhältnissen und Erfordernissen angepassten Weise ein Kreis oder Rat von Priestern geschaffen werden, die das Presbyterium repräsentieren».
Es handelt sich um eine jener Institutionen, die Papst Franziskus jüngst als Instrumente der Synodalität würdigte, um zugleich anzufügen: «Nur in dem Mass, in dem diese Organismen mit der ‘Basis’ verbunden bleiben und vom Volk, von den Problemen des Alltags ausgehen, kann eine synodale Kirche allmählich Gestalt annehmen: Diese Instrumente, die sich manchmal mühselig dahinschleppen, müssen als Gelegenheit zum Zuhören und zum Teilen erschlossen werden».
(emf; vgl. AS 2/7,156 sowie die Ansprache von Papst Franziskus Ansprache von Papst Franziskus während der Feier zum 50-Jahr-Jubiläum der Bischofssynode, 17. Oktober 2015)

30. November 2015 | 00:03
von Konzilsblogteam
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