Erich Schweizer

Google Currents – die Wiederentdeckung

Lesen Sie Jahresberichte? Ich auch nicht – ausser, wenn ich meinen Beitrag für unseren eigenen schreiben muss. Dann schaue ich nach, worüber ich letztes Jahr berichtet habe. Diesmal mit Gewinn: «Im Moment laufen bei uns erste Experimente mit Googles jüngstem Dienst namens Currents. In einer App für Android und iOS …», steht da aus meiner Fed… – äh: Tastatur im Jahresbericht 2011 auf Seite 14 (http://katholischer-mediendienst.ch/d/mediendienst/dokumente). Das ist vor einem Jahr gewesen, und ich muss zugeben, dass ich diese Experimente nach einer Weile völlig entnervt aufgegeben habe.
Lassen Sie sich gerne an schmachvolle Niederlagen erinnern? Ich auch nicht. Deshalb habe ich mir nun Google Currents nochmals vorgeknöpft. Diesmal mit Erfolg.

Alles in einer App

Google Currents ist eine kostenlose App, die es für Android-Geräte und iPhones im entsprechenden Store gibt. Sie bringt eine beliebige Anzahl von Quellen an einem einzigen Ort zusammen und stellt sie so dar, dass sie auch auf Mobiltelefonen leicht lesbar sind. Die Inhalte aktualisieren sich automatisch und stehen selbst dann zur Verfügung, wenn man gerade nicht mit dem Internet verbunden ist.
Wer bei dieser Beschreibung an einen Feed-Reader denkt, liegt nicht ganz falsch. Immerhin hat Google sein Currents noch nicht eingestampft, wie den eigenen Reader, der am 1. Juli 2013 seinen Dienst einstellt. Denn Currents hat mehr zu bieten. Damit liest man – um ein Bild aus der alten Print-Welt zu bemühen – nicht Entwürfe, sondern Magazine.

So funktioniert Currents

[bild36977rw300]Über ein einfach zu bedienendes Werkzeug stellt man sich entweder im Internet seine eigenen Editionen zusammen oder man abonniert bestehende. Deutschsprachige Angebote gibt es zwar (noch) nicht haufenweise, aber die NZZ ist dabei und natürlich der Katholische Mediendienst mit den Kirchenblogs und den Kipa-Meldungen.
Man installiert die App auf seinem Mobilgerät und abonniert anschliessend kostenlose Inhalte. Editionen mit mindestens 200 Abonnentinnen oder Abonnenten findet man direkt in einer Liste. Sonst hilft ein Internet-Link, den man in die Adresszeile des mobilen Internetprogramms eingibt. Wer keine komplizierten Links eintippen will, fotografiert mit einem QR-Code-Reader das gewünschte Muster auf dieser Seite.

Ein Muss für alle?

Verstehen Sie bei «Feed-Reader» und «QR-Code» nur Bahnhof? Keine Bange: Auch normale Websites wird es noch eine ganze Weile geben. Ich allerdings finde es sehr angenehm, auch längere Texte in Currents zu lesen. Man kann seitenweise blättern und muss nicht durch den Text scrollen wie bei den meisten Zeitungsapps. Nur zwei Dinge stören mich ein wenig: Der Text ist in Blocksatz gesetzt – ohne Silbentrennung. Das führt bei deutschsprachigen Texten mit ihren langen Wörtern oft zu grossen Textlücken, in die ich beim Lesen stürze. Und zweitens: Die Inhalte werden nur etwa alle zwei bis drei Stunden aktualisiert. Für Hintergrundinformationen ist das kein Problem, für Breaking-News schon.
Am besten schauen Sie selber, ob Sie Currents mögen. Hier sind zwei Inhalte, die ich Ihnen wärmstens empfehlen kann:
Kirchenblogs: www.google.com/producer/editions/CAowm5ycBw/kirchenblogs
Kipa-Meldungen: www.google.com/producer/editions/CAowq-DgAQ/kipa
 

24. Mai 2013 | 22:42
von Erich Schweizer
Lesezeit: ca. 2 Min.
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