Der fliessende Fluss © Z. Szabo 2018 « Niemals tritt ein Mann zweimal in denselben Fluss, denn es ist nicht derselbe Fluss, und er ist nicht derselbe», sagte Heraklit.
George Francis Xavier

Umwandlung durch Hl. Geist

Die Apostel sprachen einmal eine Sprache. Aber nach Pfingsten sprachen sie entweder verschiedene Sprachen oder ihre Worte wurden von Menschen in ihren eigenen Sprachen verstanden. Hier findet eine Transformation und Veränderung statt, durch den Heilige Geist. Der Heilige Geist ist der Vermittler der Verwandlung.

 

Eine Person, eine Gemeinschaft, eine Kultur, eine Kirche und eine Nation, alle durchlaufen die Veränderungen in ihren eigenen Zeiten, wenn der Heilige Geist am Werk ist. Der Ehrwürdige Fulton J. Sheen sagte einmal über die Kirche: «Obwohl wir Gottes auserwähltes Volk sind, verhalten wir uns oft mehr wie Gottes gefrorene Menschen – erfroren in unserem Gebetsleben, eingefroren in der Art und Weise, wie wir miteinander in Beziehung stehen oder wie wir unseren Glauben feiern». Wer möchte in dieser Welt eingefroren bleiben?

 

Gefroren zu bleiben heisst, sich immer noch der ganzen Wissenschaft zu widersetzen und festzuhalten, dass die Erde in der Mitte des Universums ist und die Erde flach ist. Es gab eine Transformation im Wissen und das Denken von Galilei und Kopernikus wurde in den Glauben der Kirche aufgenommen. Der Heilige Geist ist am Werk, wenn wir offen bleiben für das transformative Wirken des Heiligen Geistes.

 

Die Kirche ist das beste Beispiel für den transformativen Heiligen Geist bei der Arbeit. Die Glaubensgemeinschaft durchlief revolutionäre Transformationen. In den frühen Jahrhunderten wurden Männer und Frauen von Gläubigen im Gebet und beim Brotbrechen angeführt. Es änderte sich später dahin, dass dies nur noch Männer taten. Es entwickelte sich das Priestertum, aus den Ältesten der Gemeinde. Mehr als tausend Jahre lang waren die Priester der Kirche verheiratet. Später hat sich auch das geändert. Die Form der Eucharistie änderte sich jedes Jahrhundert und sie entwickelte sich zur heutigen Form. Einmal sehnten sich die Gläubigen danach, Märtyrer zu werden. Später wollten die Gläubigen den Glauben für immer leben. Die Lehren der Kirche in Bezug auf Sklaverei, Wucher, Liturgie usw. gingen durch die Transformation. Die Kirche war in der Geschichte einst arm, dann stattlich, dann reich, dann wurde sie ein Diener usw. Lange Zeit war die liturgische Sprache Latein, jetzt halten wir unsere Gebete in unseren Muttersprachen. Die Kirche selbst erkennt die Wandlung an und lässt den Heiligen Geist sich ständig verändern. Veränderungen und Neuerungen bringen gewohnte Sicherheiten durcheinander, und das ist unbequem, das mag man nicht, davor hat man auch ein wenig Angst.

 

«Die Kirche wird fair sein zu sehen, immer jung, attraktiv in jedem Alter, solange sie dem Geist treu ist, der sie überflutet und sie diesen Geist durch ihre Gemeinschaften, durch ihr ganzes Leben reflektiert», sagt Selig Oscar Romero. Ohne Atem gibt es kein Leben. Ohne den Geist ist die Kirche ein Feld trockener, toter Knochen. Es ist die transformative Natur der Kirche, die sie immer lebendig hielt. Keine Religion, keine Kirche, keine Philosophie, keine Theorie, keine Gemeinschaft wird überleben, wenn sie nicht mittels Transformation durch die Zeiten geführt wird.

 

Wir können auch nicht einfach bei den Änderungen, die wir erlebt und eingeführt haben, hängenbleiben. Alle und alles müssen weiterlaufen. Nach einem schönen Erlebnis wollten die Aposteln auch Hütten bauen und auf Tabor bleiben. Aber Jesus ist mit ihnen weitergelaufen.

Ein Weg sollte uns irgendwo hinführen | © GFX 2018

Es gibt eine Zen-Geschichte: Einmal kam ein Prinz, um einen Künstler zu treffen. Der Künstler hatte gerade ein Bild gemalt. Ein Bild, das einen Weg zeigt, der tief in den Wald geht. Der Prinz fragte, wo endet dieser Weg? Der Künstler sagte, ich weiss es auch nicht. Aber was ich weiss ist, dass ein Weg uns irgendwo hinführen sollte. Lass uns gemeinsam diesen Weg gehen, der auf verschiedene Veränderungen stösst. Lass uns nicht irgendwo hängenbleiben, sonst erreichen wir unser Ziel nicht.

 

Wer kann der Transformation widerstehen, die geschieht? Unser Leben ist ein Weg, der voran geht. Es gibt keinen festen Plan und kein festes Ziel. Der Weg des transformativen Geistes führt uns vorwär

Der fliessende Fluss | © Z. Szabo 2018 «Niemals tritt ein Mann zweimal in denselben Fluss, denn es ist nicht derselbe Fluss, und er ist nicht derselbe», sagte Heraklit.

ts. Sich am Alten festzuhalten und sich den Veränderungen zu widersetzen, ist gegen das Prinzip des Heiligen Geistes.

Bildquellen

  • Ein Weg sollte uns irgendwo hinführen © GFX 2018: Bildrechte beim Autor
Der fliessende Fluss © Z. Szabo 2018 « Niemals tritt ein Mann zweimal in denselben Fluss, denn es ist nicht derselbe Fluss, und er ist nicht derselbe», sagte Heraklit.
20. Mai 2018 | 00:30
von George Francis Xavier
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