Sibylle Hardegger

Gedanken in die dritte Adventswoche (II)

Und als die Johannes Jünger gegangen waren, wendet er sich mit einer alles entscheidenden Frage an die Menge.
 
Was erwartet ihr?
 
Jesus fordert die Menschen heraus. Es geht ihm nicht in erster Linie darum, Antworten zu bekommen. Es geht ihm vielmehr darum Menschen zum aufmerksamen Sehen und Hören zu führen. Was habt ihr denn sehen wollen? Was waren eure Erwartungen? Was waren eure Vorstellungen etwa als ihr in die Wüste gegangen seid, um Johannes den Täufer zu sehen?
Und man spürt förmlich die Erregung in den Worten Jesu, wenn er sie fragt: Wolltet ihr ein wankendes Schilfrohr sehen? Einen fein gekleideten Mann? Oder einen Propheten?
 
Damit trifft er mitten ins Herz.
 
Damit trifft er auch mich heute im Advent 2013 mitten ins Herz.
Mitten ins Herz meines Glaubens!
Was erwarte ich?
Erwarte ich überhaupt noch etwas?
Sehe ich um mich herum das, was Jesus schon wirkt in unserer Welt?
Höre ich seine Stimme unter den vielen Stimmen?
 
Ins Herz getroffen
Ich finde es gibt kaum etwas Schlimmeres in der heutigen Welt als nichts mehr zu erwarten.
Die Erfüllung dessen, was an Weihnachten sich wieder neu erreignet, hängt nicht unwesentlich davon ab, was ich erwarte. Ob es mich trifft oder nicht, hängt letztlich von mir ab.
Ich wünsche ihnen allen eine frohe Zeit der Erwartung und dann ein gesegnetes Weihnachtsfest. 

20. Dezember 2013 | 08:10
von Sibylle Hardegger
Lesezeit: ca. 1 Min.
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