Gedanken aus der Stille
Aphorismen Walter Ludin November 2019
(Vorbemerkung: Diese Sprüche fielen mir in der letzten Novemberwoche während den Kapuziner-Exerzitien im Antoniushaus Mattli, Morschach ein. Sie sind zwar teilweise von den Impulsen des Exerzitienleiters Peter Wild inspiriert. Doch selbstverständlich übernehme ich die volle Verantwortung für sie ….)
Wie können wir aufhören,
wenn wir nicht anfangen?
Alles vergeht.
Nur die Vergänglichkeit bleibt.
Das Schicksal versteht es bestens,
das Ungemach des Lebens so zu portionieren,
dass es (über)lebbar bleibt.
Dem Trauernden erscheint jede Landschaft trübselig.
Wie wir miteinander verfahren,
so können wir uns verfahren.
Ungewiss:
Diesen Augenblick lebe ich.
Aber im nächsten?
Wie klug ist es, sich selber aus dem Weg zu gehen?
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karl stadler sagt:
Endlich!!! Franziskus äussert sich vor französischen Unternehmern und versucht, auch einmal die riesigen Schwierigkeiten, erzeugt durch sachbedingte Zusammenhänge, zu sehen, in denen Unternehmen und deren Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, gerade in Zeiten eines immer rasanteren Globalisierungsprozesses, oft stecken. Die Wirtschaft, trotz mancher ihrer Schattenseiten, bringt nicht nur Tod und Zerstörung, lässt nicht nur Menschen verarmen, sondern erzeugt auch für hunderte Millionen von Menschen Möglichkeiten, sich aus der schlimmsten Armut zu befreien. Und dies keinenswegs nur in den traditionellen Industriestaaten. Dass diese Prozesse äussert komplex sind, dass sie sozial wie ökologisch mehrwertig, d.h. auch nicht nachhaltig sein können und oftmals auch nicht sind, soll nicht bestritten werden.
Gerade angesichts der derzeit politisch akutellen Konzern-Verantwortungs-Initiative, die nach meiner Meinung dringend unterstützt werden sollte, ist es wichtig, dass anderseits auch derartige Voten fallen, und zwar auch aus dem Munde eines sozial engagierten Kirchenführers wie Franziskus. In der Wirtschaft, und zwar in allen Branchen, engagieren sich sehr viele verantwortungsvolle, weitsichtige Menschen und Entscheidugnsträgerinnen und Entscheidungsträger, keineswegs nur geldgierige und kurzsichtige Egoisten oder neoliberale Ideologen. Es war an der Zeit, dass Franziskus auch einmal in diese Richtung Klartext redet und das Thema der Zerrissenheit von vielen Entscheidungssituationen anspricht. Und wir alle, als Konsumenten, sind ja nicht weniger in diese Doppeldeutigkeiten verstrickt.