Elisabeth Aeberli

Frauen gestalten die Welt

Am Samstag, 13. April 2019, feierten Fastenopfer und Brot für Alle das Jubiläum ihrer gemeinsamen Kampagne. Bereits seit fünfzig Jahren rufen die Werke zu gemeinsamem Handeln auf. Die Christkatholische Kirche kam mit «Partner Sein» ein paar Jahre später dazu.

In der Halbzeit – 1994 – riefen die Werke mit dem Slogan «Frauen gestalten die Welt» dazu auf, die Arbeit der Frauen in den verschiedenen Ländern, in denen wie Werke sich engagieren, zu sehen, zu unterstützen, und – vor allem – die Eigenständigkeit zu akzeptieren. Die Eröffnungsfeier dazu fand vor 25 Jahren ebenso in der Heiliggeistkirche in Bern statt. Im Hotel Bern konnten sich im Anschluss an die Feier verschiedene Frauenorganisationen mit ihrer Arbeit im Dienste der Entwicklungszusammenarbeit vorstellen.

In der Feier vom 13. April 2019 erinnert Pfarrerin Susanne Schneeberger vom OEME-Pfarramt der Reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn an diesen Anlass. Die neu gekürte Nobelpreisträgerin Rigoberta Menchu sollte kommen, was dann leider nicht möglich war. Bundesrätin Ruth Dreyfus sprach den Dank und die Anerkennung der Landesregierung aus. Für Susanne Schneeberger war es das erste Mal, dass Frauen nicht als Opfer vorgestellt werden. Sie haben ihre dienende Rolle verlassen und sind zu Gestalterinnen der Welt geworden
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Monika Schmid, Gemeindeleiterin der katholischen Pfarrei Illnau-Effretikon erinnert an das rote Hungertuch der Kampagne 2004. Frauen aus lateinamerikanischen Ländern, die als Drogenkurierinnen in einem Gefängnis in Frankfurt landeten, haben für Misereor das Hungertuch «Brot und Rosen» gestaltet. In einem Teil des Bildes zeigen Frauen ihre Möglichkeiten, mit Kochtöpfen und Holzlöffeln auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. «Wir müssen Lärm machen», das die daraus resultierende Aufforderung.

War die Aktion 1994 mit dem Titel «Frauen gestalten die Welt» gestartet, so heisst sie in diesem Jahr «Frauen verändern die Welt». Bleibt die Hoffnung, dass die kirchlichen Werke weiterhin Lärm machen. Lärm machen im Dienste einer solidarischen Entwicklung, dazu wünsche ich den Hilfswerken einen langen Atmen.

Misereor-Hungertuch «Brot und Rosen» für die Aktion 2004
14. April 2019 | 15:46
von Elisabeth Aeberli
Lesezeit: ca. 1 Min.
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