Bibel und Smartphone © pixabay.com CC0
Kirche kommuniziert

Fluch oder Segen Digitalisierung – die Kirchen müssen sich anpassen

Um die digitale Welt von morgen mitgestalten zu können, braucht es ein hohes Mass an Flexibilität, Effizienz und Akzeptanz. Von allen. Kirchliche Institutionen müssen sich verändern, um die Gläubigen noch zu erreichen.

Bei diesem Fallbeispiel können wohl einige Eltern nur zustimmend nicken:

Die Kids kommen von der Schule, legen die Schultasche ab und gehen, ohne Umschweife, zum Computer oder machen das Smartphone an. Den Kameraden oder der Kameradin, die man vor ein paar Stunden noch in der Schule gesehen hat, wird dann auf WhatsApp, Instagram oder Snapchat geschrieben. Komische neue Welt, werden manche Eltern da wohl denken. Vielleicht schwingt auch immer die Angst mit, ihr Kind würde diese virtuelle Welt zusehends als reale betrachten. Beides ist berechtigt.

Die Erweiterung der realen Welt

Wenn man sich jedoch verstärkt mit dem Thema «Digitalisierung» auseinandersetzt und die Veränderung des Kommunikationsverhaltens begreift, dann merkt man schnell, dass der Austausch auf sozialen Netzwerken keineswegs in virtuellen Sphären geschieht, sondern eigentlich die Erweiterung der realen Welt darstellt. Die junge Generation hat da einen entscheidenden Vorteil. Sie wächst innerhalb dieses Veränderungsprozesses auf. Sie gestaltet den digitalen Wandel selbst mit und ist, nicht wie wir, Konsument allein der neuen Medien. Kirchlichen Institutionen stellt sich eine ganz zentrale Frage: Wie erreichen wir zukünftig unsere Gläubigen?

Ein Profil auf Facebook zu haben oder Bildchen auf Instagram zu posten reicht nicht aus, um die digitale Welt von Morgen zu gestalten. Um mitten im Geschehen zu sein, braucht es Anpassungen innerhalb der Organisationen. Veränderungen vollziehen sich in der digitalen Welt viel schneller. Was heute noch «up-to-date» ist, kann in ein paar wenigen Jahren schon der Vergangenheit angehören. Es braucht Effizienz und Geschwindigkeit, um auf die veränderten Gegebenheiten reagieren zu können.

Mitarbeiter müssen die neuen Kommunikationswege akzeptieren und bereit sein, im Sinne der Unternehmung daran mitzuwirken. Es bedarf eines hohen Masses an Flexibilität, um schnell und zielgerichtet reagieren zu können. Und es braucht gute Ideen, um die Gläubigen auch morgen noch zu erreichen.

Es braucht eine christliche Grundhaltung

Vor allem aber braucht es eine christliche Haltung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Diese Haltung ist auch die Grundlage jeder kirchlichen Teilnahme am digitalen Wandel. Und diese ist bei den Mitgliedern und Mitarbeitenden der Kirchen schon vorhanden. So ist ein Teil des Weges schon geschafft.


Lesen Sie dazu ein Interview mit Bernd Hagenkord von Radio Vatikan über die Medienreform im Vatikan (mit dem Klick auf das Bild werden Sie auf das Interview weitergeleitet):

Interview mit Bernd Hagenkord © Printscreen katholisch.de
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24. November 2017 | 12:33
von Kirche kommuniziert
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