Sibylle Hardegger

Färöer Inseln: Neue Praktikumdestination

Meine Reise auf die Färöer Insel war sehr eindrücklich und für das Praktikantenprojekt auch erfolgreich. 
Die Landschaft ist atemberaubend. Schon wenn man auf die Insel Vagar anfliegt, bemerkt man, dass auf den Färöern keine Bäume wachsen. Wo es die Berge zulassen, wächst Moos. Nur in Vorgärten sieht man vereinzelt einen Baum stehen – der gedeiht nur mit Hilfe der Menschen. Seltsam: ein Land ohne Bäume. Was es aber zuhauf gibt, sind Schafe. Und die sind ÜBERALL…. und vor allem auch auf der Strasse. 
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Die Inseln sind für sehr unbeständiges Wetter bekannt, so dass ich mit dem Schlimmsten gerechnet habe. Winterjacke und Mütze habe ich wieder aus dem Keller geholt – zurecht wie sich herausstellen sollte. Im Hotelprospekt stand «alle Zimmer haben einen wunderschönen Blick über die Bucht». Als ich ankam, musste ich das Hotel im Nebel suchen… eine Bucht war nicht erkennbar. Auch der Blick aufs IPhone konnte meine Stimmung nicht wirklich aufhellen. Denn der Wetterbericht für Uppsala zeigte «Sonne und 18 Grad».
Nun viel schlimmer konnte es ja eigentlich nicht kommen und so hoffte auf den nächsten Tag. Noch immer lag Torshavn im Nebel, weshalb ich mich entschloss in den Norden zu fahren. Und schon bald blitzte die Sonne durch das Autofenster herein. Das war mir recht, denn die meisten Strassen sind nur einspurig und man muss oft ausweichen, da ist eine gute Sicht hilfreich. Übrigens sind auch viele Tunnel einspurig. Eine ganz eigene Erfahrung: immer rechtzeitig die Ausweichbuchten zu erreichen! Die Inseln sind mit Unterwassertunnels oder Brücken miteinander verbunden.
Mein erstes Ziel war Saksun. Eine Lagune über der einsam eine Kirche thront. Was allen Kirchen auf den Färöern gleich ist: Sie sind alle geschlossen – mit Ausnahme von zweien, auf die ich noch zu sprechen komme. Und je näher ich Saksun kam, desto schöner wurde das Wetter. Die Sonne verwöhnte mich und ich entschloss mich – weil Ebbe war – durch die Lagune zum offenen Meer zu wandern. Eine tolle Erfahrung. 
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Mein zweites Ziel war die nördlichste Siedlung auf der Insel. Von dort aus hat man einen tollen Blick zur Nachbarinsel und deren vorgelagerten Felsen. Hier in diesem Dorf, dessen Name für mich (wie das ganze färöerisch) nicht aussprechbar ist, unterhielt ich mich mit einigen Dorfbewohnern. Am besten geht das übrigens auf schwedisch. Sie sprechen dänisch oder fäoerisch und ich schwedisch und wir verstehen uns. Geht viel besser als englisch, das viele nicht können. Lustig fand ich auch die Frage, ob ich als Touristin hergekommen sei oder einen Vortrag zu halten hätte. Nun … ich hätte schon was zu erzählen gehabt. 
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Weil ich das schöne Wetter ausnützen wollte, bin ich am Nachmittag noch auf eine zweite Insel gefahren und habe nach Überquerung eines Passes ein schmuckes Dörfchen erreicht. Alle Häuser sind mit Rasendächer gedeckt. Holz ist ja Mangelware. Die pastellfarben gemalten Häuser kommen einem vor wie aus einem Bilderbuch. Ausser mir waren keine Touristen unterwegs. Die Einheimischen, die ich traf, erzählten mir, das an diesem Tag der Flaggentag gefeiert wurde und es ein halber Feiertag sei. Man erinnert sich an diesem Tag daran, dass die Färöer eine eigene Flagge bekommen haben. Und genau eine solche Flagge war dann auch der Anküpfungspunkt in der katholischen Pfarrei auf den Färöern. Doch darüber berichte ich im nächsten Blogeintrag. 

30. April 2014 | 18:01
von Sibylle Hardegger
Lesezeit: ca. 2 Min.
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