Erich Schweizer

Entwicklung (vorläufig) eingestellt

Das Programm, mit dem Blogs bei kath.ch publiziert werden, wird (vorläufig) nicht weiterentwickelt. Das ist eine latente Gefahr von Open-Source-Software mit weit reichenden Folgen

Das Internet hat für mich viel von einem lebenden Organismus. Da sind zum einen die sichtbaren Veränderungen der Inhalte, zum andern die technischen Entwicklungen, die für die meisten so lange unsichtbar bleiben, bis sie Fehlermeldungen produzieren. Hier im technischen Untergrund werkeln Betriebssysteme, Skript-, Auszeichnungssprachen und Datenbanken, die bei einer kirchlichen Nonprofit-Organisation natürlich wenn immer möglich keine Kosten verursachen dürfen.
Tatsächlich sind die grundlegenden Programme, die im Internet am häufigsten eingesetzt werden, kostenlos (sogar Open Source, also mit offengelegtem Programm-Code): Das Betriebssystem Linux, der Webserver Apache, die Skriptsprache PHP, die Datenbank MySQL … Ihnen muss man einfach vertrauen, auch wenn sie grösstenteils in Freiwilligenarbeit entstehen, von fähigen Leuten auf der ganzen Welt weiterentwickelt werden, die viel Zeit und Kraft in diese Projekte investieren, ihnen aber auch plötzlich wieder den Rücken zuwenden können, wenn sie eine noch spannendere Aufgabe gefunden haben. An ihre Stelle treten dann andere fähige Leute, denn ein Internet ohne Apache und MySQL ist im Moment undenkbar.
Kleinere Projekte sind da schon viel weniger sicher. Das erlebe ich jetzt gerade schmerzhaft: Für unsere Blogs setzen wir auf ein Content Management System (CMS) namens Nucleus (www.kath.ch/nucleus). Solche Inhalte-Verwaltungssysteme gibt es sehr viele und alle haben ihre Vor- und Nachteile. Ein Hauptnachteil: Es gibt zu viele. Und so trifft es nur wenige, wenn beim einen die Weiterentwicklung eingestellt wird. Bei Nucleus trifft es auch mich, denn Nucleus funktioniert unter der aktuellsten Version der Skriptsprache PHP nicht mehr und Abhilfe ist nicht in Sicht.
Also muss ich eine neue Lösung suchen, die bestehenden Blogeinträge in ein neues System übertragen, die Bloggerinnen und Blogger instruieren … Es kommt einiges auf mich zu (und auf unsere Bloggerinnen und Blogger).
Meine latente Angst vor einer zu engen Bindung an ein fremdes System hat sich mit aller Deutlichkeit bestätigt. Ich habe bereits mit den Vorbereitungen begonnen, um die Blogs in unser eigenes CMS zu integrieren.

2. Februar 2013 | 20:44
von Erich Schweizer
Lesezeit: ca. 1 Min.
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