Konzilsblogteam

Ein beeindruckendes Ergebnis

Der überarbeitete Text der «Konstitution über die göttliche Offenbarung» mit den Verbesserungsvorschlägen der ersten Lesung vom September 1965 lag den Konzilsvätern am 25. Oktober vor. Bei den Konzilstheologen kam es gelegentlich zu Verärgerungen, weil einige Bischöfe ihre Änderungswünsche nicht fristgerecht abgegeben, aber trotzdem den Anspruch hatten, dass ihre Vorschläge Berücksichtigung finden würden. In der Abstimmung am 29. Oktober in der Konzilsaula ging es um die Entscheidung, welche «Modi» (Verbesserungs­vorschläge) definitiv übernommen werden sollten. Ausserdem wurde bereits über das ganze Schema in der letzten Fassung abgestimmt. 2081 Konzilsväter sprachen sich dafür, 27 dagegen aus. 7 der abgegebenen Stimmen waren ungültig. Damit war der Weg frei für die Schlussredaktion. In der feierlichen Schluss­abstimmung über die Offenbarungskonstitution Dei Verbum («Gottes Wort») vom 18. November, also nur drei Wochen vor der Beendigung des Konzils, wurden 2350 Stimmen abgegeben. 2344 sprachen sich dafür und nur 6 dagegen aus. Ein beeindruckendes Ergebnis, wenn man die wechselvolle Geschichte des Textes bedenkt!
Der Konzilstheologe Otto Semmelroth, der sich für das Zustandekommen dieses Ergebnisses grosse Verdienste erworben hatte, beendete sein Tagebuch mit den Worten: «Das Konzil ist zu Ende, aber seine Wirkungen werden das Leben der Kirche bestimmen. Ich bin froh, dass die Arbeit zu Ende ist. Aber ich danke Gott sehr, dass ich dabei sein durfte. Ich habe viel dadurch gewonnen.»
(Hanjo Sauer)

23. Oktober 2015 | 00:01
von Konzilsblogteam
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