Dominus flevit – und er weinte
Zur Zeit befinde ich mich in Jerusalem. Gestern hat mich besonders die Kapelle «Dominus flevit» mit der Aussicht auf Jerusalem berührt:
Dominus flevit (Der Herr weinte)
Ein Aussichtspunkt auf dem Ölberg,
eine kleine Kirche und ein Park mit Bäumen.
Man sieht auf der anderen Seite des Kidrontals
die Mauern der Altstadt, den Felsendom, die Dormitio-Abtei, die Klagemauer….
Hier, bei diesem Blick auf Jerusalem habe Jesus um Jerusalem geweint:
«Jerusalem, wenn du doch erkannt hättest, was dem Frieden dient!» (Lukas 19,41-44)
Mich wie Jesus betreffen lassen vom Leid der Welt.
Nicht einfach die Nachrichten ausschalten,
den Blick an der Bettlerin vorbeilenken
die Strassenseite wechseln, um der jungen Frau nicht begegnen zu müssen, die kürzlich ihr Kind verloren hat.
Nicht sofort professionelle Distanz suchen,
sondern das Herz öffnen,
den Schmerz aushalten,
und ausdrücken
weinen, klagen, vielleicht auch schreien
und in all dem Schmerz
mich gehalten wissen.
Darauf vertrauen, dass ER alle Tränen sammelt in seinem Krug (Ps 56,9)
Und alle Tränen abwischt, (Offb 21,49)
Und wie ER mein Leben geben,
damit das Leid verwandelt wird in Freude,
der Tod in Auferstehung.
Und sei es noch so wenig,
was ich tun kann für den Frieden.
Es einfach tun
Im Vertrauen auf IHN.
Bildquellen
- Blick auf Ölberg | © Bettina Flick: Bildrechte beim Autor
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