Hans Leu

Die Unterscheidung...

Zu Ehren der Hl. Aurelia (13. Oct.) in deren Erscheinung
das Geheimnis des Seins empfaenglich wird. 

Der Koerper erlebt Gefuehle, sie schwappen oefters ins Bws.
Manchmal durchzucken «Geistesblitze» den Lichtraum des Bws. Oefters komponieren wir Gedankengaenge im Bws. Was ins Bws hochkommt ist leibgebunden. Die Ursache und die Mechanismen «wie» das Hochkommen sich ereignet, liegen noch im Dunkel. Vieles ist gespeichert, abrufbereit – und irgendein Anlass ruft «es» ins Bws.
Der Gedanke «Gott» ist u.a. so ein beruehmtes Bws-Ereignis;
bei einigen ein seltenes bei andern ein fast bestaendiges.
«Gott» im Bws wird stets begleitet vom «Wetter» je nach Situation, Vorstellungen und Ablagerungen. Ich denke die Entdeckung Gottes ist in der menschlichen Evolution eines der ganz grossen kulturellen Ereignisse. Seither ist die «Gottes-Kultur» ueberragend; sie praegt stark die Welt-Kulturen, sie schwankt und ist doch stetig in Entwicklung:
Es kam ins Bws, dass Gott handelt; dass Er spricht….
es kam soweit, dass IHM alles Menschliche zugetraut wurde,
dadurch wurde Er auch zur Person erklaert…  heute gilt Er
als transpersonal und pan-en-theistisch, tanszendent und immanent und bei immer mehr Menschen inkarniert. Gott wird gesehen als Seins-Ursprung, als die Seele des Alls (alles in allem), als befreiende Provokation der Liebe. Wo solche «Gedankengaenge» noch hinfuehren ist offen…  das haengt
auch von der Leib- und Weltentwicklung ab. Der Gedanke «Gott» ist eben leib- und weltgebunden. Sosehr der Gedanke «Gott» also eingebunden ist, aufleuchtend im Bws, so sehr ist darauf zu achten, dass der Gedanke «Gott», aufleuchtend im Bws, eben an sich nicht «Gott» ist. Gerade diese Unter- scheidung – oder besser: die Nichtbeachtung dieser Unter- scheidung – scheint eine der Ursachen unserer herauf -ziehenden Gottes-Krise zu sein.
Was ich sehe ist jedenfalls irgendwie»wirklich» aber eben nicht DIE Wirklichkeit. Was wir von Gott wahrnehmen ist menschlich-goettlich aber keineswegs «Gott». «Gott selber taucht im Bws nicht auf, weil Er nicht tauchen kann». Es ist das Gespeicherte, das Projektierte, das Zu-Getraute das im Bws auftaucht. Es ist die menschliche Re-Aktion die im Bws aufscheint – es ist nicht die Epiphanie Gottes selbst sondern das Erscheinen dessen zu was Menschen inzwischen faehig geworden sind.
Die Schoepfung aus dem Nichts hat es inzwischen weit gebracht…  aber sie ist stets noch umhuellt vom Nichts.  Dieses provozierende umhuellende Nichts kommt dem wirklichen Gott ein wenig stets naeher – jedenfalls naeher
als alles was im menschlichen Bws in bezug auf Gott je auf-
taucht. Wie der Sternenstaub auf den Stern verweist und
nicht mehr Stern ist, so verweist, was im Bws von Gott auftaucht, ins Nichts, in den «Zeitraum» des noch-moeglichen transpersonalen Energie-Feldes, dem das Geheimnis Gott unter uns ausgeliefert ist.
Die Verleiblichung des Geistes Gottes ist die humane Erscheinung des goettlichen Energiefeldes und wir unter- scheiden, wie stets im Alltag, zwischen: «so erscheint sie mir» und «so ist sie eben». Ersteres ist das Ergebnis meiner Wahrnehmungsfaehigkeit, die zweite Aussage ist Ergebnis meiner logischen Schlussfolgerung – unweigerlich stets begleitet mit Fragezeichen.

13. Oktober 2017 | 10:42
von Hans Leu
Lesezeit: ca. 2 Min.
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