Konzilsblogteam

Die Paulus-Akademie in Zürich – eine Frucht des Konzils

Die Paulus-Akademie in Zürich versteht sich heute als «ein Forum für Religion, Ethik, Gesellschaft und Politik. Sie bietet einen Ort für Dialog und Reflexion und stellt Fragen unserer Zeit zur Diskussion – differenziert, interdisziplinär und kritisch. Dabei berücksichtigt sie wissenschaftliche Erkenntnisse ebenso wie Erfahrungen aus der Praxis. Als Teil der Katholischen Kirche im Kanton Zürich sucht sie auch unter Einbezug verschiedener weltanschaulicher Positionen nach Lösungen aktueller Probleme». So lautet der heutige Selbstbeschrieb, der auf der Homepage dieser Institution zu finden ist (vgl. www.paulus-akademie.ch). Sie ist in der Schweiz die wichtigste römisch-katholische Erwachsenenbildungsstätte. Gleichartige Angebote erbringen auch christliche Ordenshäusern wie etwa Bad Schönbrunn oder Hertenstein oder Angebote von Landeskirchen wie etwa «Bildung mobil» im Kanton Aargau.
Gründer und Initiant der Paulus-Akademie in Zürich war Alfred Teobaldi (1897–1977), der als bischöflicher Kommissar und Generalvikar im Kanton Zürich wohl der bekannteste Zürcher Katholik des 20. Jahrhunderts war und die Entwicklung der katholischen Kirche im Kanton wie kaum ein anderer, auch gegen Widerstand aus den eigenen Reihen, geprägt hat.
Mitbegründer und erster Direktor der Paulus-Akademie war Johannes Feiner (1909–1985), der uns im Konzilsblog schon mehrere Male begegnet ist. Mit Otto Karrer war er in der Schweiz einer der ersten katholischen Pioniere der Verständigung zwischen den Konfessionen. 1960 wurde er Konsultor des Vatikanischen Sekretariats für die Einheit der Christen und begleitete auf dem Konzil die deutschsprachigen nichtkatholischen. Beobachter als Übersetzer und Mentor.
Teobaldi und Feiner wollten mit der 1966 eröffneten Paulus-Akademie den Kontakt zwischen Kirche und Welt fördern und die im Vergleich zur vorkonziliären Zeit weit breiteren Fragestellungen aufnehmen, die sich im Rahmen einer sich modernisierenden Kirche und einer sich rasant entwickelnden Welt ergaben.
Die als Verein organisierte Akademie wurde 1998 in eine Stiftung umgewandelt. Bis vor kurzem war ihr Sitz in Zürich-Witikon im direkten Umfeld der vom Zürcher Architekten Dr. Justus Dahinden erbauten modernen Kirche Maria Krönung, die 1965 zu Ehren der Himmelskönigin eingeweiht wurde.
(ufw; vgl. das Jubiläumsbuch «Katholiken im Kanton Zürich» aus dem Jahre 2014.)

27. Dezember 2015 | 00:10
von Konzilsblogteam
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