Br. Paul Tobler

Diakonenweihe

Vor Kurzem wurde Br. Ioannes Chandon, mein Mitbruder, zum katholischen «Diakon» geweiht, nach Abschluss seines Theologiestudiums. Die Diakonenweihe ist vom Bischof «zum Dienst» gespendet: Der Diakon dient in der Feier der Liturgie, hilft bei der Feier der Eucharistie und beim Verkündigen des Evangeliums und dem Predigen. Oder es kann auch sein, dass der Dienst mehr in karitativer Tätigkeit liegt.
Br. Ioannes wird voraussichtlich bald Priester werden, und jeder katholische Priester hat als erste Weihe jene zum Diakon erhalten. Diese wird aber mit der darauf folgenden Priesterweihe nicht einfach wieder «abgelegt», wie Weihbischof Marian Eleganti in seiner Predigt schön darlegte, sondern bleibt dauernde Realität und Auftrag. Sie zeigt auch die Aufgabe jedes Christen, «Diener aller» zu sein zu versuchen, so wie es Christus vorlebte.
Die Liturgie war aussagekräftig und eindrücklich: Nach dem Einzug und der Eröffnung des Gottesdienstes folgte eine  Art Abklärung, ob der Kandidat für die Aufgabe zugelassen werden könne, durch formelle Fragen an seine Vorgesetzten. Später folgte eine Befragung des Kandidaten selbst, um seine freie Zustimmung zu prüfen. Dann kam die Allerheiligenlitanei, wo alle im Gebet knieten und die Fürbitte der Heiligen erbaten. Br. Ioannes lag am Boden, als sichtbares Zeichen der Hingabe und Verfügbarkeit. Schliesslich wurde er durch Handauflegung des Bischofs geweiht und eingekleidet. In der Eucharistiefeier nahm er die Diakonen-Aufgaben wahr. Diese Feier war für viele versammelte Gläubige ein berührendes Erlebnis.
In unserem Kloster sind etwa die Hälfte aller Mönche Priester. Das Gebetsleben ist für alle Mönche zentral und gleich, aber die Patres stehe  den Eucharistiefeiern vor, hören Beichte oder sind sonst als Seelsorger tätig. In unseren Kirchen werden täglich mehrere Eucharistiefeiern gefeiert, daneben gibt es einige Aushilfen in der Region zu besorgen, und es ist bei den Benediktinern üblich, dass bei der täglichen gemeinsamen Eucharistie der Mönche mehrere Priester anwesend sind.
Nun haben wir also eine «Nachwuchskraft» mehr. Ein Geschenk. Machen kann man so etwas nicht, aber dafür beten, wie für alle Berufungen, dass Gott stets neue «Arbeiter für seine Ernte aussendet»(Lk 10,2).

18. September 2013 | 17:12
von Br. Paul Tobler
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