Massloses «Gluscht»-Essen auch an den Festtagen? © Walter Ludin
Walter Ludin

Denk-Anstössiges/Aphorismen

Festtage werden immer mehr Fresstage.
Zwischenbemerkung: In einer Kolumne schreibt ein Zeitungsjournalist, am Heiligabend gälte in seiner Familie die 3-G-Regel: gegessen, geglotzt, geschlafen.

Lieber ein Notnagel sein,
als von niemandem gebraucht werden.

«Gott gibt es nicht»,
sagen viele.
Aber wenn er nicht weiss,
dass es ihn nicht gibt,
gibt es ihn trotzdem –
und wenn er es weiss, erst recht.

Wer von jemandem die Nase voll hat,
kann ihn nicht mehr riechen.

Du musst nicht alles wissen;
aber wissen, dass du nicht alles weisst.


Publik-Forum Extra: Wir Sterblichen. Solange wir leben. 38 S., Grossformat. CHF 10.50; Euro 8.50. Zu beziehen bei: Publik-Forum, Postfach 2010, D-61410 Oberursel. E-Mail: verlag@publik-forum.de

Wir sind geboren, um zu sterben. Darum sollten wir uns der Frage stellen: Wie wollen wir mit dem Lebensende umgehen? Dies ist der Ausgangspunkt des neuesten Hefts von Publik-Forum. Das Thema hat «dank» Corona eine neue Dringlichkeit erfahren. Wiederum gelingt es den Autorinnen und Autoren der Broschüre, Denkanstösse zu vermitteln – ohne wohlfeile Floskeln.


Publik-Forum Extra: Rausch, Trance, Ekstase. Reisen in andere Welten der Seele. 38 S., Grossformat. CHF 10.50; Euro 8.50. Zu beziehen bei: Publik-Forum, Postfach 2010, D-61410 Oberursel. E-Mail: verlag@publik-forum.de

Das Heft, das Menschen behandelt, die «von Sinnen sind», beginnt originell mit dem Titel «Am Anfang war das Bier»; über die Herstellung von vergorenem Gerstensaft in der Gegend, in welcher die Bibel das Paradies ansiedelt. Zur Sprache kommen aber nicht  bloss problematische alkoholbedingte Räusche und Ekstasen. Die Rede ist auch von Schamanen, Sufi-Tänzern oder vom «lustvollen Schmerz» von christlichen Mystikern, vor allem von Mystikerinnen. Dabei wird die These illustriert «Die Ekstase ist ein Ur-Moment der Religiosität.» So wird die Broschüre zu einem Korrektiv einer kopflastigen, unsinnlichen Praxis des Glaubens.

Massloses «Gluscht»-Essen auch an den Festtagen? © Walter Ludin
21. Dezember 2021 | 18:17
von Walter Ludin
Lesezeit: ca. 1 Min.
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2 Gedanken zu „Denk-Anstössiges/Aphorismen

  • Michael Bamberger sagt:

    Der Sophismus ist offensichtlich:

    «Dir Zahnfee gibt es nicht»,
    sagen viele.
    Aber wenn er nicht weiss,
    dass es sie nicht gibt,
    gibt es sie trotzdem –
    und wenn er es weiss, erst recht.

  • stadler karl sagt:

    Walter Ludin wird derzeit ganz offensichtlich von philosophischen Anwandlungen getragen, was sehr erfreulich ist. Zur Frage, wie wir Alter und Lebensende gestalten und mit ihnen umgehen könnten, ergeben sich nach meinem persönlichen Dafürhalten äusserst wertvolle Inspirationen und geistige Erfrischungen bei Marcus Tullius Cicero, insbesondere aus seinen Schriften “Über das höchste Gut und das grösste Übel”, “Gespräche in Tusculum” oder “Cato der Ältere über das Alter”. Samt und sonders anthropologisch höchst aktuelle, von der griechischen Philosophie, nicht zuletzt auch von der Stoa beeinflusste Denkungsarten. Diese Schriften sind in gewissem Sinne sicher kopflastig, aber ersticken in keiner Weise das menschliche Streben nach Sinnlichkeit. Es wird der anthropologischen Bedeutung der Sinnlichkeit der angemessene Stellenwert zuerkannt, ohne sie jedoch verabsolutierend über situationsbedingte Pflichten menschenlichen Daseins zu stellen.

    “Am Anfang war das Bier”: Dieser Titel erschiene wahrscheinlich an den ausgelassensten Stammtischen ein wenig überzogen, denn auch in diesen Gesprächsrunden, obwohl weitherum nur belächelt, weiss man sehr wohl, dass ohne den alles initiierenden Logos wahrscheinlich auch das die Stammtischkolloqiuen inspirierende Bier nicht zu haben wäre.

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