Elisabeth Aeberli

Chance Kirchenberufe

Der 4. Sonntag in der Osterzeit wird in der katholischen Kirche als «Weltgebetstag für geistliche Berufe» gefeiert. In der deutschen Schweiz wird zum Sonntag des guten Hirten jeweils die Aktion «Chance Kirchenberufe» lanciert.

Wer möchte Priester werden? – wie viele Chancen das Mädchen hat, das sich auf die entsprechende Frage meldet, kann ich auf der entsprechenden Homepage www.chance-kirchenberufe.ch erfahren. Die Bischöfe und die Landeskirchen scheuen keinen Aufwand für die Berufswerbung. Aufwand und Ertrag liegen aber nicht im Gleichgewicht. Zu viele Hindernisse stehen im Wege. Die päpstliche Kommission, die das Diakonat der Frauen prüfen soll, hat entschieden, Nichts zu entscheiden.

Die Chancen für Frauen sind bis auf weiteres eingeschränkt. Es gibt verschiedene verantwortungsvolle Berufe. In der Pfarrei sind sie aber nach wie vor als Hilfsberufe eingestuft. Es fehlt dabei nicht am guten Willen der Bischöfe, aber an der nötigen Einsicht der Menschen, die das Leben in den Pfarreien bestimmen. «Kommt der Pfarrer nicht selbst?» Mit solchen Fragen sind vor allem Pastoralassistentinnen konfrontiert – Frauen mehr als Männer. Auch in «progressiven» Kreisen, die sich sehr stark für die Weihe der Frauen einsetzen, ist die Beziehung zur Hierarchie, zum Priester, an erster Stelle.

Eine Chance hätten Kirchenberufe dann, wenn es keine Weihen mehr gäbe, weder für Frauen noch für Männer, dafür eine Beauftragung, die entsprechend der Ausbildung gleichberechtigt erteilt wird.

«Wer möchte Priester werden». Fotokarte, Quelle unbekannt.
11. Mai 2019 | 16:38
von Elisabeth Aeberli
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